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Wenn der Herr außer Haus ist --
Datum: 31.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
ihre Abneigung gegen das Fahrradfahren etwas minderte. Am Samstag morgen klappte alles wie am Schnürchen. Trudi und Eckart hatten nicht verschlafen, aber sie verschliefen -- Trudis Kopf auf Eckarts Brust und auch umgekehrt -- fast die ganze Fahrt durch die schöne holsteinische, Dithmarscher und nordfriesische Landschaft. Kurz hinter Bredstedt wachte Trudi auf und fragte: "Sind wir schon durch Pinneberg?" Ich würdigte sie keiner Antwort. Zu so früher Tageszeit waren die Straßen noch fast leer, und wir kamen fast eine Stunde zu früh in Dagebüll an. Wir parkten auf dem letzten freien Platz eines strandnahen Parkhauses -- die schon am Freitag angereisten Wochenendurlauber hatten schon fast alles belegt --, holten unsere Sachen aus dem Auto, gingen zum Hafen, lösten Fahrkarten und hatten noch genügend Zeit für ein Frühstück im Strandcafé. Auf dem Schiff setzten wir uns bei dem schönen Wetter aufs Deck, aber es schien nicht nur die Morgensonne, sondern es wehte auch eine kräftige, kühle Morgenbrise. Wie beneideten wir beiden leichtgekleideten Weiber Eckart um seinen dicken weißen Pullover, dessentwegen wir ihn vorher ausgelacht hatten. Aber der Gute zauberte aus seinen Sachen eine warme Wolldecke hervor und wickelte uns darin ein, wobei wir allerdings zu Trudis Leidwesen unsere herrlichen Beine nicht mehr der bewundernden Männerwelt zeigen konnten. Das Schiff landete pünktlich in Wittdün, und wir fanden einen Fahrradverleih, bei dem man die Räder im Notfall -- Besoffensein, Wind ... oder Regen -- auch in Norddorf zurückgeben konnte. Mit viel Hallo radelten wir los, und als wir in Höhe des Leuchtturms waren, hörte "urplötzlich" im Windschatten der Dünen die Brise auf, und es wurde uns schnell zu warm. Wir ergriffen die Gelegenheit einiger Büsche, um uns aus- und die Badesachen anzuziehen und uns auch einzuölen, nachdem wir gecheckt hatten, daß die Sättel der Räder aus Gummi und nicht aus Leder waren. So nahmen wir den Rest des Weges über Nebel und durch Norddorf zum Strand unter die Pedale. Dabei unterhielt uns Trudi mit der uralten Geschichte, wie Frauen beim Radfahren gerade an der richtigen Stelle zu schönen Gefühlen erregt werden, worüber Eckart und ich, weise und erfahren, wie wir waren, nur milde lächelten. "Fühlst du solches?", fragte ich Trudi. "Eigentlich nicht", gab sie zu. "Siehst du: Das Ganze gehört wohl ins Reich der Fabel." In Norddorf deckten wir uns mit Mineralwasser ein; am Strande verschwand Eckart sofort auf seinen Wachtturm, und wir beide mieteten uns einen Strandkorb. Diesen stellten wir zunächst einmal in den Schatten und dösten ein Stündchen nach der anstrengenden Fahrt durch Amrums Acker- und Heidelandschaft. Danach sonnten wir uns; Trudi hatte aus leidvoller Erfahrung bei anderen Gelegenheiten einen Küchenwecker mitgebracht: zwanzig Minuten Bauch, zwanzig Minuten Rücken, dann zogen wir erst einmal unsere langen Strandkleider an. Wir sahen auch durch die großen Glasfenster des Wachtturmes Eckart bei seiner aufopfernden Tätigkeit zu, ...