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Freiräume
Datum: 31.05.2017, Kategorien: BDSM,
tausend Nadeln über Tines Brüste. Mia verwendete jetzt eine Peitsche, deren Riemen aus vielen Hundert Pferdeschweifhaaren bestanden. Jedes einzelne Haar leistete einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen. »Danke!«, schrie Tine kehlig. Die Augen! Sie spürte seinen Blick in ihrem Nacken. Der einzige Fluchtweg war die Treppe nach unten. Schemenhaft erkannte sie den Weg, tastete sich an den Wänden entlang und spürte den Schmerz der tausend Nadeln erneut auf dem Po. »Danke!« »Du musst dich nicht mehr bedanken, ich mache das gerne!« Die unbekannte Stimme war direkt hinter Tine. Eine Salve aus Schmerz prasselte auf ihren Bauch, die Brüste, den Po -- guter Schmerz, aber ihr Kopf machte daraus kein Licht. Panisch rannte sie durch den dunklen Gang, schrammte gegen die schroffen Wände und schrie heiser. Ihr Körper zuckte unter einem Trommelfeuer aus Peitschenhieben, Tine erwartete blendendes Licht. Da war kein Licht und der Gang endete in einer Sackgasse. Augen in der Dunkelheit! Tausend kleine Haare rotierten in einer nicht enden wollenden Qual über ihren geröteten Leib. »Warum schlägst du mich nicht auf den Rücken? Das kannst du doch so gut!«, schrie Tine heiser. Tränen liefern über ihre Wangen und sie versuchte, mit geweiteten Augen einen Blick hinter sich zu werfen. Am Rande ihrer Kräfte empfand sie keine Angst mehr vor seinen Augen -- vor dem Dämon, dessen Schattengestalt in ihrer Seele hauste. Sie rechnete fest damit, die gleichen oder noch schlimmere Qualen durchleiden zu müssen ... wie damals. Damals, als eine Peitsche aufrichtige Liebe, Hoffnung und die Haut ihres Rückens zerfetzte. »Schlag doch zu, auf was wartest du noch!« *** Es geschah nichts. Tine wimmerte vor Angst. Licht! Sie musste blinzeln, dann erkannten ihre Augen Details: Kerzenlicht. Ihre Beine knickten ein. Mia stützte sie und löste mit der anderen Hand den Knoten des Seils. Tine sackte weinend zusammen, als das Seil seine Spannung verlor. Mia benötigte ihre ganze Kraft, um Tines Fall abzubremsen. Sie ging hinter ihr in die Knie und fing das Häufchen Elend auf. An Mias Schulter gekauert, saß Tine auf dem Boden und weinte hemmungslos. Mia hielt sie tröstend und befreite Tines Arme von den Lederbändern. Die ganze Scheiße, die seit Jahren tief in ihrer Seele eingekapselt war, kam nach oben. Totes Brackwasser überflutete alles Schöne und für den Moment war nichts Gutes in ihrer Welt. Tines Wangenmuskeln schmerzten vor Weinen, sie konnte es nicht abstellen. Mia sprach zu ihr, sie verstand die Worte nicht, die Stimme klang tröstend. »Ich habe nicht verdient, dass du mich tröstest«, klagte Tine mit verheult kehliger Stimme, »Ich habe den Abend versaut!« »Der Abend hat seinen Zweck auf die eine oder andere Art erfüllt, glaube ich«, sagte Mia versöhnlich. Tine drehte ihren Kopf zu Mia: Feuchte, grün glänzende Augen schauten unschuldig und Rat suchend. »Warum hat er dir das angetan«, fragte Mia sanft und strich die Tränen von Tines Wange. Die aufkeimende Entspannung verflog aus Tines Gesicht, sie ...