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Freiräume
Datum: 31.05.2017, Kategorien: BDSM,
sagte Mia und lockerte den Griff um Tines Brustwarze. Tine hörte, dass Mia von dem Sofa aufstand und einige Schritte ging. »Bei Kerlen hat der Spruch wohl funktioniert, wenn sie nicht schon viel früher über dich hergefallen sind.« Jetzt war Mia wieder nah bei ihr und flüsterte in ihr Ohr: »Ich kann nicht abspritzen. Mir ist deine Fotze scheißegal, verstanden?« »Ja, Herrin.« »Vielleicht ... aber nur vielleicht, ficke ich dich nachher. Aber vorher will ich noch ein bisschen spielen, du bist nämlich noch nicht da, wo ich dich haben will.« *** Tine stand mit vorgebeugtem Oberkörper und verbundenen Augen in dem Zimmer und wartete. Sie fühlte durch die dünnen Nylonstrümpfe den weichen Teppich an ihren Fußsohlen und wackelte angespannt mit den Zehen -- das flauschige Gefühl beruhigte. Ihre Arme waren hinter ihrem Rücken, an den Handgelenken und oberhalb der Ellenbogen, mit Lederbändern fixiert. Ein Seil führte von der Handgelenkfesselung zur Decke. Es zog ihre Arme nach oben, sodass sie nach vorne gebeugt, auf einer Stelle verharren musste. Das Warten zermürbte Tine. Sie wartete, seit sie den Entschluss gefasst hatte, dem Verlangen ihrer dunklen Seite nachzukommen. Ein scharfes Ziehen an ihrer Flanke ließ Tine aufschreien, sie holte tief Luft: »Fünfzehn! ... Danke.« Die vielen kleinen Lederschnüre kamen von schräg hinten, klatschten gegen ihre Rippen und schnalzten teilweise bis auf den Bauch. »Sechzehn! ... Danke.« Nach Jahren der Entsagung war sie in die dunklen Bereiche ihrer ... Seele zurückgekehrt. Es war wie früher: lange Flure, schemenhafte Wege und Türen. Ein altes Schloss voller Geheimnisse und Verbote. Was sich hinter den Türen verbarg, offenbarte sich erst nach dem Betreten -- der Schlüssel war Schmerz. »Siebzehn! Danke.« Die besonderen Türen zeigten sich erst, wenn Tines Kopf den Schmerz in Licht verwandelte. Dann war der dunkle Bereich bunter als manches Kinderzimmer und voller Überraschungen. Die Dinge geschahen unerwartet, stroboskopartige Bilder -- Blitze im Geiste. »Achtzehn! Danke.« Die Farben kamen langsam in Pastelltönen, aber Tine konnte es nicht so genießen wie früher. Sie erkannte, dass hier der Dämon wohnte, den sie aus ihrem Leben verbannte. Zusammenhanglose Szenen flogen an ihr vorbei -- Erinnerungen an schöne Stunden, Fantasien und dann: Augen! »Neunzehn! Danke.« Die Augen machten Tine Angst, es waren „seine" Augen, alles hier erinnerte sie an ihn. Eine Treppe! Tine wusste nichts von einer Treppe, es gab keinen Keller, wenn man ganz unten war. »Zwanzig! Danke.« Mia strich prüfend mit beiden Handflächen über Tines Rippen und die Pobacken. Die Haut war warm und gerötet, aber nicht verletzt. Ein Knuff in Tines Brust erzeugte keine Reaktion. »Alles OK?«, fragte Mia. »Mach einfach weiter!« Tine war abwesend und zugleich hoch konzentriert, sie stand mit ihrem inneren Auge vor einer unbekannten Treppe und die gerade aufblühenden Farben drohten wieder zu verblassen. »Wie du willst«, sagte Mia gepresst. Erneuter Schmerz schnalzte wie ...