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Paul
Datum: 28.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
verschwendete ich keinen weiteren Gedanken an ihn. Als das Maedchen, das ich war, war es nicht genug. Aber ich hatte viel zu oft die Erfahrung gemacht, dass es unmoeglich war, Leute zu aendern und dass man sich frueher oder spaeter zutiefst ungluecklich macht, wenn man versucht, Leute anders zu sehen, als sie sind. Ich hatte gelernt, dass man von Menschen nur das nehmen kann, was sie zu geben bereit sind. Versucht man ihnen mehr zu entwenden, bekommen sie Angst oder werden wuetend, verletzen einen oder suchen das Weite. Als ich auf mein Handy sah, war es vier. Ich ueberlegte, ob ich gehen sollte, aber etwas in mir straeubte sich gegen den Gedanken, allein nach Hause zu fahren und dort einsam in meinem Bett einzuschlafen. Ich wusste, so wuerde es sich anfuehlen, wenn ich jetzt ging. Ich weiss nicht, ob ich mir etwas davon versprach zu bleiben, jedenfalls kehrte ich zurueck nach drinnen und versuchte mich mit der Waerme und dem summenden Laerm zu vereinen, mich dazugehoerig zu fuehlen. Es war leichter, weil ich schlaefrig war. Die Wirkung des Alkohols und die Wirkung Valentins hatte nachgelassen. Ich sehnte mich nur noch nach einem Gespraech oder nach einem bisschen ausgefuelltem Schweigen ueber einem Glas irgendwas, das ich in winzigen Schluecken trinken wuerde, damit es solange hielt, wie es ging. „Komm her", sagte jemand und winkte mich zu sich rueber. Ich setzte mich zu ihm und zu ein paar anderen, erleichtert, dass ich nicht allein sein wuerde, sollte Valentin mich sehen. ...