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Eine nicht alltaeglicheFrau 02
Datum: 26.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
schaffte es fast immmer, mich rechtzeitig zu Semesterbeginn wieder einzuschreiben und irgendwie wenigstens eine passable Klausur oder ein gelungenes Referat pro Semester abzuliefern. Und fiel ich doch einmal durch, gab es die Möglichkeit, die verpatzte Klausur einige Zeit später nachzuholen. Die Benotungen waren nicht rosig. Es reichte grade, um nicht exmatrikuliert zu werden. Das alles geschah mehr oder weniger unbewußt. Ich versuchte einfach nur, die Dinge irgendwie am Laufen zu halten. Wenn ich nicht grade im Kino arbeitete oder gelegentlich doch zur Uni ging, um mein schlechtes Gewissen wenigstens etwas zu beruhigen, war mein Tagesablauf recht überschaubar. Meistens las ich. Ich las querbeet alles, was mir in die Hände fiel. Ziemlich unsystematisch, und ich tat das eigentlich nur, um meine grauen Zellen irgendwie auf Trab zu halten und nicht völlig zu verblöden. Erst Jahre später wurde mir klar, dass mich diese wahllose Lektüre gerettet hat. Es war eine automatische Survival-Aktion meiner Psyche. Die Bücher retteten mich. Und Agnetha. Ich sollte sie im Sommer 1992 treffen. Meine Ernährung war zu jener Zeit ebenfalls recht überschaubar. Kaffee, Coca-Cola, Paprika-Chips, ne Tüte Pommes, die ich am Imbiß um die Ecke holte, oder einen Döner, und vor allem Zigaretten. Die nötigen Vitamine gabs meistens aus dem Glas. Pillen aus dem Supermarkt. Ging mir die Kohle aus, war das Anschreiben lassen in meinem Viertel kein Problem. Ich wohnte in einer Gegend, die man heute als ...