1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 26.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ungesunden Zeugs vollpumpen sollte. Bei dem Song begannen Agnethas hellblaue Augen deutlich zu strahlen. Die erste echte Reaktion von ihr, ohne einen Unterton von Spott oder Sarkasmus. Ohne Provokation. "Ich mag den Song ebenfalls." "Ich mag den Film." "Hey, kann man dir auch einmal eine richtige Antwort geben?" Sie sah mir direkt in die Augen und musterte mich danach von oben bis unten. Ihr Blick endete erneut in meinen Augen. Das erste wirklich freundliche Lächeln von ihr. "Probiere es einfach weiter, Mike." Sie drückte ihre Zigarette aus, nur, um sich umgehend eine neue Kippe zwischen die Lippen zu stecken. Ich gab ihr Feuer mit ihrem Feuerzeug und legte es danach nicht auf die Zigarettenschachtel, sondern rechts daneben. Eine Marginalie, wie ich dachte. Umgehend wurde Agnetha aufbrausend. "Verdammt nochmal, du Arschloch! Wer hat dir eigentlich erlaubt, hier ungefragt alles durcheinander zu bringen?" Ihre Augen funkelten zornig. Sie knallte das Feuerzeug auf ihre Zigarettenschachtel. Ein Stimmungsumschwung, den ich nicht im Entferntesten verstand. Die erste von vielen Kostproben von Agnethas emotionaler Sprunghaftigkeit, die in den nächsten Monaten noch folgen sollten, hatte ich soeben grade erlebt. Vielleicht war das ein erster Hinweis, inwiefern Agnetha "schwierig" war? Ein Begriff, den ihre Clique mir gegenüber bisher immer für sie gebraucht hatte, ohne das je zu konkretisieren. Die Szene von neulich- ihr Streit mit Sina, den ich beobachtet hatte, und bei dem es ...
    ebenfalls um ein Feuerzeug gegangen war- fiel mir wieder ein. Erst in diesem Moment fiel mir die ungewöhniche Nuancierung ihrer Stimme auf. Bei ihrer Empörung wegen des Feuerzeugs war sie ungewöhnlich schrill. Vorher, während der harmonischen Phase unserer Unterhaltung stand die Gedämpftheit ihrer Stimme in einem seltsamen Kontrast zu ihrem beißenden Sarkasmus. Ich war versucht, sie erneut abrupt stehen beziehungsweise sitzen zu lassen, wie neulich auf der Tanzfläche, aber irgend etwas hielt mich davon ab. Ich zögerte einen Moment zu lange. Sie legte ihre rechte Hand auf meinen linken Arm. "Und du? Magst du ihn? Den Film, meine ich? Oder magst du nur den Song? Oder etwa nur die scharfen Kurven von Whitney Houston?" Ihre direkte Art war gewöhnungsbedürftig, gefiel mir jedoch immer besser. "Nein. Ich mag auch "Bodyguard." Perfektes Star-Kino." Erneut strahlte Agnetha. "Ich mag vor allem Kevin Costner." " "Der mit dem Wolf tanzt" ist eindeutig sein bester Film. Verdiente sieben Oscars und für zwölf Oscars nominiert." Sie blies mir den Zigarettenrauch direkt ins Gesicht, öffnete wie absichtslos den dritten Knopf ihrer Bluse und beugte sich leicht nach vorne. Diese unglaublich hellblauen Augen. Wie ein kristallklarer Bergsee an einem wunderschönen Sommertag. Agnetha war wirklich eine wunderschöne Frau. Abgesehen von den seltsamen Narben auf ihren Wangen, störten nur ihre deutlich abstehenden Ohren diesen positiven Gesamteindruck. "Dumbo" sollte ich sie gelegentlich necken, kurz nachdem ...
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