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Nóstimon Hêmar
Datum: 19.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
geredet." "Wir haben wirklich nichts Besonderes geredet. Bohr doch nicht so!" "Ich hör ja schon auf! Aber du mußt gerade reden: Wie hast du mir Löcher in den Bauch gefragt, als ich Bernd kennengelernt hab." "Das ist doch was ganz anderes -- ich muß doch etwas auf dich aufpassen -- denk an Paul!" "Und ich fühl mich auch ein bißchen für dich verantwortlich -- denk an Martin!" "Du hast ja recht! Sobald sich was ergibt, stell ich ihn dir vor!" "Okay! Dann tschüs!" Jetzt hatte ich zwei Tage minus die Stunden in der Schule Zeit, mir zu überlegen, was ich zu dem großen Moment anziehen sollte. An das "beige Kostüm" fühlte ich mich nicht gebunden. Ich machte eine Inventur meines Kleiderschrankes. Fast alles paßte mir noch -- aber paßte dieser Rock zu jener Bluse? Hatte dieser Pullover nicht zu grelle Farben für eine Vierundvierzigjährige? Und überhaupt die Rocklänge! "Bach" klang nach Kultur -- aber "intime Zärtlichkeit", das klang nach -- na ja! Aber nein: Waldemar -- nennst du ihn für dich schon "Waldemar", Melanie? -- also: Es war andersherum: Herr Schröder hatte "zarte Intimität" geschrieben -- was war da der Unterschied? Darüber mußte ich als Deutschlehrerin mal nachdenken! Sollte ich Herrn Schröder schon beim ersten Mal mit dem Anblick meiner wunderbaren Knie aufheizen, oder sollte ich einen meiner wenigen langen Röcke anziehen, die die Knie auch beim Sitzen verläßlich bedecken? Allerdings würde Herr Schröder bei züchtigem Sitzen am Caféhaustisch von meinen Knien sowieso ... nichts zu sehen bekommen. Oder lange Hosen -- oder Jeans, in denen ich immer noch viel jünger aussah, als ich wirklich war? Ich machte Häufchen, Kategorie A: würde passen, B: vielleicht, C: kommt jetzt nicht in Frage, D: endlich zum Roten Kreuz, E: zerrissen, weg. Von Kategorie A mußte eine ganze Menge zur Reinigung. Und so nahm ich diese Stücke sowie den Haufen D, fuhr erst meinem jahrelangen Vorsatz entsprechend zum Roten Kreuz und lieferte Haufen D bei der Kleiderspende ab, dann mit den Sachen von Haufen A zur Reinigung: "Wird das bis morgen fertig -- oder höchstens bis übermorgen um drei?" Es würde alles fertig werden. Am nächsten Tag holte ich die Sachen aus der Reinigung und probierte wieder fast den ganzen restlichen Tag -- oder wenigstens zweieinhalb Stunden lang -- meine verschiedenen in Frage kommenden Kleider an -- dann gab ich es auf und rief Trudi an: "Trudi, kannst du nicht mal kurz kommen und mir helfen?" "Um was geht es denn?" "Ich weiß nicht, was ich morgen zu dem Treffen anziehen soll." "Das beige Kostüm natürlich! In dem siehst du super aus, und zieh hochhackige Schuhe an, dann betörst du mit deinen Wanderbeinen jeden Mann!" "Aber ich weiß doch nicht, ob ich schon beim ersten Mal so viel Bein zeigen soll." "Da hast du doch sonst keine Bedenken, Melanie!" "Ach, Trudi, komm doch bitte mal kurz vorbei!" Trudi kam, besah sich die Sachen auf meinem Haufen A, und brachte genau die Gedanken vor, die ich gestern und heute auch schon gewälzt hatte. Sie kam nach immerhin ...