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Nóstimon Hêmar
Datum: 19.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
sich auch selbst nannten; Marianne und Heiner werkelten im Hintergrund. Aber sobald sie einen Arbeitsgang abgeschlossen hatte, kam Marianne auf mich zu -- kurzgeschnittenes Haar, stechender Blick -- aber das lag an ihrer starken Kurzsichtigen-Brille, die ja immer die Augen kleiner erscheinen läßt -- strenger Gesichtsausdruck -- kleine, nicht sehr schlanke, aber wohlproportionierte Figur -- normaler Rock-und-Blusen-Dress. "Du" -- du! -- "bist also Waldemars neue Bekannte", sagte sie in ziemlich strengem Ton, als sie auf mich zutrat, und musterte mich von oben bis unten -- nicht wie die meisten Männer umgekehrt. "Du heißt Melanie, sagte Waldemar? Ich bin seine Marianne, seine Schwester!" "Werden wir gute Freunde beziehungsweise Freundinnen?", fragte ich als Antwort. "Das will ich doch sehr hoffen", sagte Marianne schon in freundlicherem Ton. "Dann heiße ich wirklich Melanie!" Daraufhin umarmte mich die s-trenge Marianne ganz fest, und während dieser Umarmung flüsterte ich ihr ins Ohr: "Das mit den Namen laß dir mal von Waldemar erklären!" "Willkommen in der Familie!", sagte Marianne, als sie die Umarmung lockerte, und als ich sie verwundert ansah, fuhr sie fort: "Ja, Melanie, wir leben ja nicht mehr im vorigen, ich meine im vorvorigen Jahrhundert: Unsere nicht angeheirateten Freunde und Freundinnen muß man doch zur Familie rechnen -- oder?" "Wir kennen uns mit Waldemar doch erst einige Tage!" "Fast zwei Wochen, wenn ich richtig informiert bin, und dabei bleibt es nicht -- ... will ich doch hoffen!" "Ich auch, Marianne! -- Hast du eigentlich Kinder, Marianne?" "Zwei: eins von meinem Ex und eins geerbt von Heiner. Die sind aber beide schon ausgezogen. -- Wir sehen uns noch im Laufe des Abends -- ich muß weitermachen -- aber einen Tip geb ich dir noch: Ich nenn meinen Bruder meistens Waldi, du kannst dir denken, seit wir Babys waren -- aber du nenn ihn nie so: Er mag das nicht, du kannst dir denken warum: wau, wau! -- So, und jetzt mach dich auch mit Heiner bekannt!" Heiner war ein stiller, sympathischer Typ, der wohl ein wenig unter der Fuchtel der impulsiveren Marianne stand. Wie sich im Laufe des Abends herausstellte, war Heiner unter uns mehr links eingestellten Menschen der einzige CDU-Anhänger, aber er wußte seine Meinung mit sehr scharfen und schlagenden Argumenten zu verteidigen -- das muß man ihm lassen. Auch war er nicht militant, sondern es gab eine ganze Menge von Punkten, wo er nicht auf seiner Parteilinie lag, sondern es mit Rot-Grün hielt -- ein interessanter Gesprächspartner. Noch während dieser Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen sagte Waldemar, als er einmal an mir vorbeiging: "Sieh dich gern überall in der Wohnung um -- ich hab jetzt keine Zeit, dich rumzuführen. Wenn es dir warm wird und du deine Jacke ausziehen willst: Die Garderobe ist heute da hinten im Schlafzimmer!" Aber mir war es nicht zu warm -- vorerst jedenfalls. Das Essen verlief lustig und harmonisch, es wurde auch dem Alkohol nicht zu knapp zugesprochen, aber ...