1. In der Hand des Feindes


    Datum: 07.04.2017, Kategorien: Erstes Mal,

    Gerowin ab und stellt das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine. Hat er etwa Recht? Sollte ich mich tatsächlich auf einen Mann einlassen? Aber wenn, dann auf wen? Auf Gerowin? Ich mag ihn, ich mag ihn sogar sehr. Er ist so ganz anders als die Männer bei uns. Mit ihm kann ich reden, wie noch mit keinem anderen Mann. Aber ob es reicht, um miteinander zu schlafen, das weiß ich nicht. Ich habe fast schon Angst, ich werde auch sexbesessen, wie die Gruts. Ist es möglich, dass das abfärbt? Wohl eher nicht. Und doch denke ich immer wieder an Sex. Irgendwie wünsche ich mir sogar, es einmal zu versuchen. "Wollen wir noch ein Glas Wein trinken?", reißt mich Gerowin aus meinen Gedanken. "Gerne, was für einen Wein hast Du denn?" "Krim-Wein, den habe ich mir für einen besonderen Anlass beiseitegelegt." "Und jetzt ist ein besonderer Anlass?", frage ich vorsichtig. "Ich denke schon." Er nimmt zwei Weingläser und eine Flasche Wein und wir setzen uns in die gemütliche Sitzecke. Als wir anstoßen schauen wir uns tief in die Augen und mir kommt vor, als würde es zwischen uns Knistern. Auch das verbale Geplänkel ist völlig neu für mich. Aber schön, verdammt schön. Beim Wein plaudern wir über alles Mögliche. Ich erzähle ihm von meiner Welt und er erzählt mir von seiner. Natürlich plaudern wir keine Geheimnisse aus, aber es ist sehr interessant zu sehen, wo die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten liegen. Was mir auffällt ist, dass bei den Gruts alles etwas lockerer ist und die Menschen ...
    größere Freiheiten genießen. "Es wird wohl Zeit, schlafen zu gehen.", meint Gerowin schließlich, als wir den Wein ausgetrunken haben. "Darf ich vorher noch ins Bad? Ich würde gerne duschen.", frage ich. "Natürlich, fühl Dich doch wie zuhause hier.", meint er wie selbstverständlich. Wir haben zwar nicht mehr über Sex gesprochen, aber das Thema spukt mir immer noch im Kopf herum. Er hat die Neugier in mir geweckt. Ich gehe ins Bad und schließe hinter mir ab. Wie eine Gefangene fühle ich mich wirklich nicht. Gut, eine Flucht hat keinen Sinn, aber wie Gerowin sich mir gegenüber verhält, ist mehr als korrekt. Ich bin weder in einem Lager noch in einem Gefängnis. Ich bin vielmehr in einem großzügigen Bad und werde jetzt duschen. Ich ziehe mich aus und steige in die Dusche. Irgendwie ist diese hier anders, als die Duschen bei uns. Ich starre die Bedienung an, alles elektronisch. Scheiße, das ist ja kompliziert. Wie soll ich da zu warmem Wasser kommen? Ich probiere sicher zehn Minuten lang herum, bevor ich dann doch kapituliere. Was mache ich denn jetzt? Ach sei´s drum, ich muss Gerowin bitten, mir zu zeigen, wie die Dusche funktioniert. Uffa, dann muss ich mich wieder anziehen. Darauf habe ich null Bock. Was ist, wenn ich mir ein Handtuch um den Körper wickle und die Tür dann aufmache? Das mache ich. Kapitel 5 "Gerowin!", rufe ich, nachdem ich die Tür einen Spalt weit aufgemacht habe. Das Handtuch ist etwas klein und ich muss schauen, dass es nicht verrutscht. Er aber scheint mich ...
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