1. Feucht und willig oder Fucking Zürich


    Datum: 26.03.2017, Kategorien: Sonstige,

    Feucht und willig oder Fucking Zürich [b]1. Kanzleiareal[/b] Wie jeden Freitag Abend im Sommer ging ich von der Arbeit direkt zum Kanzleiareal, holte mir an der Bar des Kinos ein Sprint, setzte mich auf die Stufen des Schulhauses und schaute den Pétanque-Spielern beim Spielen zu während ich genüsslich mein Bier trank. Ich mag Pétanque, vor allem die Geräusche des Spiels, die unterdrückten Flüche, wenn ein Spieler einen Schuss versaut, das Knirschen, wenn sich die Stahlkugel nach einer langen Parabel in den Kies gräbt und natürlich das trockene KLACK! wenn sie ihr Ziel trifft und die getroffene Kugel wegspritzt. Mein Bier war noch immer zwei Drittel voll, als mein Handy piepte. Laura, mit der ich mich jeweils traf, schrieb, dass sie heute verhindert sei, ein Abschiedsapéro eines Kollegen oder so etwas Ähnliches. Ich schrieb zurück, fragte, ob sie später auch noch ins Hive käme, da sei heute Jugopop angesagt. Dann widmete ich mich wieder der Beobachtung der Pétanque-Spieler. Die meisten kannten mich schon, hatten mich und Laura auch schon verschiedentlich aufgefordert, mitzumachen, was wir ab und zu auch taten, mit fürchterlichen Resultaten, was aber egal war, zumindest Laura und mir war das egal. Aber heute hatte ich keine Lust und schüttelte deshalb den Kopf, als Paul zu mir herüber kam und mich fragte, ob ich bei ihnen mitspielen wolle. "Nö, danke, heute nicht", antwortete ich. Ich würde mein Bier austrinken, noch schnell einkaufen gehen, nach Hause, duschen, mich hübsch ...
    machen und mich irgendwann zwischen zehn und elf auf den Weg ins Hive machen, um da einige Stunden meinen Hintern auf der Tanzfläche zu schütteln. Es gibt kaum etwas Besseres als Balkanpop, wenn man den Hintern zu Musik schütteln will. Vielleicht noch Funk von Maceo Parker. Vielleicht traf ich da ja einen netten Mann mit dem ich die Nacht verbringen konnte. Aktiv suchen würde ich wohl kaum, aber wenn es sich ergab, wäre ich einem One-Night-Stand nicht abgeneigt. Da sah ich ihn. Keine Ahnung, warum er mir nicht schon früher aufgefallen war. Vielleicht war er in dem Moment über den Platz gegangen, in dem ich mit Paul gesprochen hatte. Er fiel mir nicht auf, weil er besonders gut aussah. Sicher nicht schlecht, in seinen Jeans, dem kurzärmligen orangen Hemd und seinen verwuschelten dunklen Haaren. Aber eben auch nicht wie ein Kerl, der einem Mädchen auf zwanzig Meter Entfernung ein Kribbeln zwischen den Beinen hervorrufen würde. Nein, sein Aussehen war es nicht, das mich auf ihn aufmerksam werden liess. Eher seine Haltung. Die hatte etwas extrem relaxtes, in sich ruhendes, als ob er mit sich und der Welt völlig im Reinen sei. Schwierig zu beschreiben. Auf jeden Fall kribbelte es zwischen meinen Beinen. Und das ist meist ein gutes Zeichen. Man sollte als Frau schon auf seine Pussy hören, ist meine Devise. Die lügt selten. Wie auch immer, er fiel mir auf. Er sass auf der anderen Seite des Platzes, auf dem Mäuerchen, den Rücken an den schmiedeiserne Zaun gelehnt, welcher das gesamte ...
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