1. Der etwas andere Feierabend


    Datum: 24.03.2017, Kategorien: Bondage,

    etwas bedecken wollte machte ich eine weitere Entdeckung. Und jetzt wurde mir schlagartig klar, dass ich doch nicht träumte. Ich war gefesselt. Auch ich stand aufrecht mit gespreizten Beinen und nach oben gestreckten Armen unter einem Baum. Ich legte den Kopf in den Nacken und beäugte meine Fesselung etwas genauer. An jedem Handgelenk war ein Seil befestigt, welches sich stramm gespannt in Richtung Baumwipfel meinen Blicken entzog. Zirka ein Meter über mir, befand sich an jedem Seil eine seltsam aussehende Kugel, deren Sinn ich mir nicht erklären konnte. Ein Blick zu meinen Füßen offenbarte je einen Strick an jedem Fußgelenk, der jeweils mit einem Baum zu meiner Rechten und Linken verbunden war. Die Fesselung saß so stramm, dass ich mich bereits jetzt kaum mehr bewegen konnte. Ich sah erneut zu der jungen Frau mir gegenüber hin und erkannte, dass sie auf die gleiche Art und Weise gefesselt war. Nach wie vor waren ihre Augen geschlossen, woraus ich folgerte, dass sie entweder ebenfalls schlief oder in irgendeiner Form narkotiesiert worden war. Ich unterdrückte meinen ersten Impuls, um Hilfe zu rufen, wusste ich doch genau, dass hier in 10 Jahren niemand herkommen würde, um uns zu helfen. Den einzigen Menschen, den ich hier zu sehen erwarten würde, war unser unbekannter Fesselkünstler. Ich wusste nicht, wieviel Zeit bereits vergangen war, seit ich hier ankam, aber da die Sonne mittlerweile nur noch ein roter, untergehender Glutball war, mussten es schon ein paar Stunden sein. ...
    Meinem hübschen Gegenüber - Maya - hatte ich mittlerweile auch klar gemacht, dass schreien völlig nutzlos wäre und wir unserem unbekannten Aggressor hilflos ausgeliefert wären. Still musterten wir uns eine Weile. Schließlich beklagte sich Maya, dass ihre Fesselung immer strammer würde. Ich hielt dies für Einbildung, ausgelöst von der Anspannung unseres stundenlangen Stehens. Aber bald konnte auch ich nicht mehr umhin zu erkennen, dass sie recht haben musste. Auch meine Fesselung wurde zunehmend strammer und je mehr ich mich dagegen wehrte und an meiner Fessel zog und zerrte, desto kleiner wurde mein Bewegungs-spielraum. Während Maya erneut versuchte ihre Fessel zu lockern, sah ich zufällig zu diesen Kugeln hoch. Da wurde mir deren Sinn schlagartig klar. Im Innern der Kugel musste sich ein Mechanismus befinden, der das Seil aufwickelte, wann immer es locker wurde, aber nicht abwickelte, wenn daran gezogen wurde. Dieses Arbeitsprinzip war mir nicht unbekannt, wenn es auch andernorts ein wenig anders funktionierte. So konnte man beispielsweise an einer Hundeleine bestimmen, wann sich der Hund weiter entfernen durfte und wann nicht. Je nach dem entriegelte man den Wickelmechanismus oder man arretierte ihn, was aber stets für beide Richtungen galt. In unserem Falle hier war es jedoch so, dass die Bewegung in eine Richtung immer möglich war, und in die andere nie. Bei dem Gedanken wie das enden würde, wurde mir schwarz vor Augen. Irgendwann würde die Fesselung so stramm sitzen, dass ...
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