1. Neuorganisation Kap. 02


    Datum: 22.03.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,

    und führte ein anderes Beispiel an, indem er zeigte, dass eine Produktgruppe sowohl in UK als auch in Deutschland hergestellt würde. Sofort meldete sich die Dame aus UK zu Wort und verwies darauf dass die Lohn- und Energiekosten in England niedriger seien.... Sie brauchte nicht hervorzuheben, was sie mit dieser Bemerkung beabsichtigte, weil Johannes Burg ihren Kommentar sofort aufgriff. Ihr rundes Mondgesicht strahlte, als er bedachtsam bestätigte, dass Kostenreduktionen nun einmal ein wichtiger Faktor seien und daher eine Verlagerung der Produktion aus Effizienzgründen nicht ausschloss. Auch er als Diskussionsleiter war nicht unzufrieden mit dieser anscheinend klareren Sachlage als bei dem Thema der Logistikzentren. Genau dieses Argument hatte er gebraucht -- und es war nicht von ihm eingeführt worden. Er war der Dame aus UK richtig dankbar für ihre Rolle als Stichwortgeberin. Susanne Berg konnte dies nicht unkommentiert stehen lassen. Ungefragt ergriff sie das Wort. Das ließ Johannes Burg sofort die Stirn runzeln, aber als er sah, wie bereits Helen Goodweather unruhig auf ihrem Stuhl zappelte, entschied er sich nicht einzugreifen. Sie erläuterte redegewandt aber präzise, dass einige Produkte aus dieser Gruppe in ihrem Werk auch aufgrund ihrer besonderen Reinheit die Basis für eigene Folgeprodukte darstellten und weiterhin Nebenprodukte günstig an ein Nachbarwerk abgegeben werden könnten, was beides in England nicht der Fall sei. Man könne nicht einfach Äpfel mit Birnen ...
    vergleichen! Sie war sich wohl bewusst dass sie damit indirekt auch Frau Goodweather und Herrn Burg kritisierte, aber sie wollte wohl „ihr" Werk doch nicht so unvorteilhaft aussehen lassen, wie es der ursprüngliche Vergleich von Helen Goodweather und dem darauf aufbauenden Kommentar von Johannes Burg ergab. Helen Goodweather bezweifelte sofort in einem spontanen Einwurf die bessere Eignung der deutschen Produkte, wie es Johannes Burg von ihr erwartet hatte. Frau Berg führte daraufhin den niedrigeren Gehalt an oxidierbaren Nebenprodukten in der deutschen Produktion an. Darauf konterte die Engländerin sofort, dass dies jawohl offensichtlich Untersuchungen seien die von dem Labor in Deutschland stammten, das ja wohl nicht ganz unparteiisch sei. Daraufhin fragte Susanne geschickt bei Eva Hase an -- diese bestätigte die besondere Eignung von den deutschen Produkten für die Weiterverarbeitung aufgrund eigener Erfahrungen mit Kunden. Ihr Kommentar war allerdings so fachspezifisch, dass die Controllerin aus Großbritannien einfach den Mund hielt, weil sie mit diesen Details überfordert war. An dieser Stelle wurde die Diskussion von Johannes Burg gestoppt. Er runzelte die Stirn nach den Kommentaren der drei Frauen. Insbesondere die Ausführungen von Frau Berg hatten ihn mehr und mehr mit Unbehagen erfüllt, weil er die erwähnten Beziehungen zwischen den Produkten sowie deren Folge- und Nebenprodukten nicht ausreichend kannte und die chemischen Begriffe, die Frau Berg und Frau Hase benutzten, ...
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