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Nachbarschaftshilfe
Datum: 20.03.2017, Kategorien: Reif,
denkst du?", frage ich zurück und drehe mich zu ihm um. Er sieht mich an und sagt: "Du bist dicker geworden." Ich sehe an mir herab und denke, dass er eigentlich recht hat und dass er das eigentlich gar nicht sagen muss. "Sag, wo sind meine Schuhe?", fragt er. "Im Schrank." "Nee, eben nicht." "Welche denn?" "Die braunen mit der Ledersohle." "Die sind im Flur, im Regal." "Eben nicht!" "Na klar, schau halt richtig nach!", sage ich gereizt. Ich ärgere mich, dass er mir meinen Fensterflirt versaut. Als ich mich endlich wieder umdrehe, ist der Mann weg, das Licht aus, langsam dämmert der Tag. Ich blicke herunter zur Straße, ob ich ihn vielleicht dort noch...tatsächlich...das das könnte er sein, denke ich und sehe einen Mann im hellen Wintermantel um die Ecke gehen. Sehr dynamisch, denke ich, sehr kraftvoll. Ich verabschiede meinen Liebling an der Tür. Noch immer bin ich nackt. Allmählich wird mir kalt, aber irgendwie habe ich das unbändige Bedürfnis nach Nacktheit. Ich weiß nicht, weshalb. Ich stehe in der halb geöffneten Wohnungstür - und hier ist es tatsächlich kalt - sehe Carsten nach, höre ihm nach, wie er die Treppen hinabeilt. Ich genieße es, in der offenen Tür zu stehen. Mein Gott, ist das schön. Ich trete hinaus in den kalten Hausflur. Einen halben Schritt, einen ganzen. Noch halte ich mich mit den Fingerspitzen an dem Knauf der Wohnungstür. Dann lasse ich los. Man muss loslassen können im Leben, sonst erlebt man nicht viel. Ich trete drei beherzte Schritte vor. Nackt, ...