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Meine Sabine
Datum: 11.03.2017, Kategorien: Erstes Mal,
"Ist schon gut, war ja nicht schlimm, aber entschuldigt mich, ich hab keine Zeit mehr. Ich muss weiter. Tschüs!" Damit ließ ich die Drei stehen, und ging zu Fuß zu meiner heutigen Baustelle, gleich um die Ecke, nur vier Häuser weiter. Zum Glück konnte ich heute fast ganz allein arbeiten. Lediglich Horst schaute zweimal kurz rein und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war. Ich machte mehrmals kurz Pause, holte den Brief aus der Tasche und musste ihn immer wieder lesen, so dass ich ihn zur Mittagspause längst auswendig konnte. Dazu dachte ich fast pausenlos an Sabine. Ich sah die ganze Zeit ihr Gesicht vor meinen Augen, spürte ihren besonderen Blick und hörte ihre Stimme in meinem Kopf. Ich musste mich regelrecht zwingen, meine Arbeit richtig zu machen. Als es schon Mittag war, kam ich in der Pause, an der frischen Luft spazieren gehend, an mehreren Telefonzellen vorbei. Ich blieb stehen, überlegte, ob ich in eine Zelle eintreten sollte und traute mich plötzlich doch nicht bei Sabine anzurufen. Erst am Abend, auf dem Rückweg nach Hause, nahm ich endlich all meinen Mut zusammen. Ich musste jetzt ihre Stimme zumindest hören. "So, jetzt oder nie!", dachte ich, ging in die Zelle, warf Geld ein und mit zitternden Händen wählte ich Sabines Nummer. Es tutete, dann meldete sich eine tiefe Stimme. "Ja, Meyer!" Da ich stockte, erklang die Stimme wieder. "Hallo, wer ist denn da?" Ich stammelte nur. "Ja, hallo, äh ... ich hätte gerne Sabine gesprochen." "Moment bitte" sagte der ...