1. Reise ins Ungewisse 02


    Datum: 01.03.2017, Kategorien: BDSM,

    erwartende Frau, die sie oben in dem runden Raum im Obergeschoss des Turms fast geküsst hätte. War sie es? Oder war dies eine andere Verena? Sicher. Diese Verena trug eine Gerte und ein Messer. Und sie war sicher nicht für Streichelspielchen gekommen. Musste sie sie fürchten? Sie konnte es nicht. Sie sah immer noch die Sanftmütige in ihr. Die Sanftmütige, die hier die Folterkammer betrat. Die Folterkammer, in der sie das Opferlamm war. Gefesselt an das Kreuz. Es war eine Vorstellung .... von purer Geilheit... in ihrem Kopf. Nur in ihrem Kopf? Sie warf den Kopf zurück und stöhnte ungewollt laut auf. Verena ließ sich Zeit, kam langsam mit wiegendem Schritt näher, dann wandte sie sich kurz an Horst, wortlos. Horst nickte ihr aufmunternd zu. „Ich sehe, du willst es unserem Gast besorgen... halte dir das bitte für den Schluss auf, zeig mir erst, ob du sie zum Schreien bringen kannst". Unsere Heldin ... sie war dabei, völlig zu vergessen, wo sie war. Verena kam langsam näher, interessiert, aber doch wie unbeteiligt. Horst hatte sich wieder lässig auf seinen Hocker gefläzt. Verena fühlte sich gut... sehr gut... sie war diejenige in diesem Kreis, die sich ganz auf das Spiel konzentrieren konnte. Alle anderen hatten nebenbei ihren Job zu tun, hatten nach außen zu wirken... nur sie hatte alle Freiheiten, sich gehen zu lassen. Kurz dachte sie daran zurück, wie Horst, ihr damaliger Chef, sie erhört hatte - sie, die sie gar nie dran gedacht hatte, jemals unter seinen Augen zu bestehen - ...
    und sie einer langen, teils qualvollen, aber immer lustvollen Schulung unterworfen hatte. Sie immer mehr aus ihrem langweiligen Leben als Sekretärin herausgeführt hatte. Eine Zeit hatte sie das Leben einer Edelhure geführt. Es hatte ihr gefallen, sie hatte viel gelernt. Sie hatte sogar Geld - viel Geld - eingefahren, das sich nun auf einem beruhigend gut gefüllten Konto darauf freute, ihren Lebensabend zu versüßen. Dann hatte Horst sie in den "Innendienst" zurückgeholt... in diesen eigenartigen Verbund aus Firmen, die er da sein eigen nannte, und die sich mit futurologischen Dingen wie virtueller Existenz, das Bewusstsein umbildenden Chemikalien beschäftigten - aber auch, wie sie erfahren hatte, als er sich ihrer ganz sicher sein konnte - mit trivialem wie modernem Menschenhandel. Sie hatte den Vorteil - den großen, begnadeten Vorteil - sich über wirklich nichts Gedanken machen zu müssen. Und so hatte sie auch aufgehört, jegliche Art von Skrupeln oder diesen quälenden Gedanken zu verfallen, die sie früher so oft heimgesucht hatten. Dabei hatten sicher auch die Spritzen beigetragen, die ihr die gute Frau Linkenhorst einmal am Tag ins Hinterteil jagte - Frau Linkenhorst, die nun die perfekte, altertümliche Chefsekretärin gab, die sich mit alldem aus kannte und früher einmal als Krankenschwester ihre Brötchen verdient hatte, bevor Horst sie ins Boot geholt hatte... Sie blieb stehen und betrachtete ihr heutiges Opfer. Das hatte ihr Horst beigebracht - langsam, ganz langsam und ...