1. Strafe 02: Obsession


    Datum: 24.09.2016, Kategorien: BDSM,

    befördern. Einmal waren sie während des Wachdienstes im Wachlokal übermütig geworden und hatten sich nebenan die Arrestzellen angeschaut. Und ihn hatten sie tatsächlich in einer der Zellen eingeschlossen (wahrscheinlich hatte es eher zufällig gerade ihn getroffen). Er geriet von einer Sekunde auf die andere in Panik und schrie, man solle ihn sofort herauslassen, was die Kameraden dann - teils erschrocken, teils belustigt von seiner hysterischen Reaktion - auch taten. Woher diese übertriebene Reaktion kam, konnte er sich selbst nicht so recht erklären. Sie mochte weniger von Platzangst oder von dem tatsächlichen Gefühl des Eingesperrtseins hervorgerufen worden sein als von der Furcht, für den eigenen Übermut tatsächlich bestraft zu werden und dann womöglich auch noch tatsächlich mit Arrest! (Was ja dann, wenn er es sich jetzt so überlegte, wohl weniger ihn als die Kameraden, die ihn eingesperrt hatten, getroffen hätte). Offensichtlich war für ihn allein schon die Möglichkeit, mit Arrest bestraft zu werden, seinerzeit mit riesengroßer Angst besetzt gewesen. (Auch später noch hatte er immer wieder Träume, in denen er mit einer Gefängnisstrafe konfrontiert war -- und das waren alles andere als geile Träume...) Seine zweite Erfahrung, die ihn mit dem Thema Arrest konfrontierte, fand ebenfalls während eines Wachdienstes statt. Diesmal wurde er dazu eingeteilt, einen zu der Zeit tatsächlich einsitzenden Arrestanten beim Abendessen zu beaufsichtigen. Er wurde zusammen mit diesem ...
    eingeschlossen, nachdem ein Fahrer die Verpflegung aus der Kantine herbeigeschafft hatte. Es gab Brot, Butter, Wurst, Gurke und Tee aus Blechbehältern. Er half ihm sogar beim Streichen der Butterbrote, aß selbst jedoch nichts davon. Er war sehr zurückhaltend gewesen: Er hatte ihn nicht gefragt, warum er saß und „wie das so war". Vermutlich war diese Zurückhaltung in diesem Moment auch angebracht gewesen. Vielleicht hätte der andere aber auch ganz gerne mit ihm geredet... Was war das eigentlich für ein Typ gewesen, der Arrestant? - Er konnte ihn nicht so recht einschätzen. Doch er war ganz bestimmt nicht der Typ des aufsässigen Delinquenten, der in der Zelle landete, weil er ständig Mist baute. Er war eher der Typ des psychisch belasteten Außenseiters, der Scheiße baute, weil in ihm ganz einfach irgendetwas aussetzte. Er wirkte auf ihn jedenfalls eher weich und verletzlich. Er hatte Mitleid mit ihm. Immerhin lächelten sie sich hin und wieder freundlich an. So war auch diese Erfahrung nicht gerade dazu geeignet gewesen, um in ihm eine erotische Vorstellung vom Eingesperrtsein hervorzurufen -- im Gegenteil: Was in seiner Erinnerung blieb, war vor allem der verfilzte blaue Trainingsanzug des Arrestanten und der Zellengeruch nach schlechter Verdauung... Wenn er diese beiden Erlebnisse zusammen betrachtete, war es ihm tatsächlich ein Rätsel, warum ihn die Vorstellung, ja allein schon das Wort „Arrest" so erregte! Einen gewissen Einfluss hatte wahrscheinlich auch ein Film gehabt, der ...