1. Strafe 02: Obsession


    Datum: 24.09.2016, Kategorien: BDSM,

    Vor ihm lag ein ganzer Stapel Papier auf dem Tisch. Er hatte keine Ahnung, wie er den jemals füllen sollte, so leer sich sein Kopf im Moment anfühlte. Er kaute auf dem Kugelschreiber herum, obwohl der nicht viel appetitlicher aussah als die benutzte Zahnbürste und die fleckige Matratze. Obwohl er ganz schlecht geschlafen hatte und ihm seine bleischweren Augen ständig zuzufallen drohten, konnte er seine Gedanken allmählich besser sammeln: Er überlegte sich, dass er zu jeder der drei Strafen - Arrest, Schläge und Strafarbeit - eigentlich eine ganz eigene Phantasie hatte. * Seine Phantasie mit der Strafarbeit war eine ziemlich alte, die ihm beinahe schon wieder entfallen war und die auch schnell erzählt wäre: Sie hatte etwas mit einem delinquent gewordenen vielleicht fünfzehn-, sechzehn-, maximal siebzehnjährigen Jugendlichen zu tun, der zu Arbeitsstunden verurteilt worden war. Sie war irgendeinem (schwedischen?) Jugendfilm entlehnt, in der ein Junge zum Anstreichen einer Mauer oder eines Zaunes verdonnert worden war. Die Phantasie hatte in seiner Erinnerung nur vage etwas mit Erotik zu tun. Darüber gab es irgendwie wenig zu schreiben... * Seine zweite Phantasie betraf das Eingesperrtsein und war auch in der zeitlichen Folge die nächste: Er sah sich nun als neunzehn-, zwanzigjährigen Wehrpflichtigen in olivfarbener Uniform. Wenn er an seine (noch nicht einmal ein volles Jahr zurückliegende) Bundeswehrzeit zurückdachte, dann fiel ihm auf, dass er in der kurzen Zeit, die seither ...
    vergangen war, bereits manches anders wahrzunehmen schien als damals. Zuallererst den Wehrdienst selber: Den empfand er in der Rückschau als ziemlich überflüssig. Sie betraf aber auch einzelne Situationen und Wahrnehmungen und nicht zuletzt das Thema Arrest. Es gab aber auch noch eine Reihe von Nebenthemen, die sich nun in seine Gedanken hineindrängten: Er fand die olivfarbene Bundeswehruniform in der Rückschau eigentlich ziemlich sexy. Angefangen hatte es ja für jeden Rekruten eher unsexy: In den nagelneuen, brettharten, dunkeloliven Uniformhosen und -jacken, sahen selbst die sportlichsten Soldaten grausam ungelenk aus und jeder, der sie trug, war eindeutig als Nassfuchs auswiesen. Je weicher und verwaschener sie mit der Zeit wurden, desto cooler wurden sie dann allerdings (und desto cooler fühlte man sich natürlich auch als alter Hase, der schon wusste, wo's beim Bund langging). Während man anfangs bei Wochenendheimfahrten peinlichst darauf achtete, in zivil unterwegs zu sein, trug man später seine verwaschene Uniform gar nicht mehr so ungern öffentlich spazieren (womöglich noch in Kombination mit dem lässig über die Schulter geworfenen weißen Seesack). Während er seinerzeit den typischen BW-Geruch, eine Mischung aus Depotmuff, Kellerfeuchtigkeit und Mottenkugeln, allerdings gar nicht mochte, erschnüffelte er ihn heute hin und wieder mit wohligem Schaudern an seiner zu Hause im Keller eingelagerten Manöverausrüstung (was jedoch wenig daran änderte, dass ihm bei dem Gedanken ...
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