1. Ich Wünschte...


    Datum: 31.01.2017, Kategorien: BDSM,

    mich wusch wie eine Welle gegen die Felsküste brandet. Doch als ich wieder bei Sinnen war, lag ich nassgeschwitzt im Bett. Eine Hand an der Kehle, die andere zwischen meinen Schenkeln. Elf Ich hätte des Traumes nicht bedurft. Meine Entscheidung war gefallen in der Sekunde, in der sie ihren Vorschlag vorgebracht hatte. Was ich brauchte, war Zeit diese anzunehmen und all die gerechtfertigten Einwände in die hinterste Ecke meines Verstandes zu schieben. Es war unmoralisch, es war undenkbar, es war gefährlich. Es war das Risiko nicht wert. Ich setzte meine Karriere aufs Spiel. Meinen Job und mein bisheriges Leben. Wenn das herauskäme, hätte ich alles verspielt. Und es würde herauskommen, weil man so etwas nie auf Dauer verheimlichen konnte. Ich hatte keinen Grund, ihr so weit zu vertrauen. Sie war eine Fremde, die ich seit wenigen Wochen erst kannte. Ich wusste nichts über Liz, außer den wenigen Informationen, die ihre Akte hergaben, und die Schnipsel meiner Beobachtung. Was wollte Liz überhaupt von mir? Ihre Worte hatte ich aufgeschrieben. So wie ich mich ihrer erinnerte. Wiederholt hatte ich dort gesessen und sie aufgeschrieben. Beim ersten Mal war meine Schrift dem Inhalt nicht angemessen. Es war nervöses Gekritzel gewesen, durchgestrichen und wieder neu angesetzt, um ihre Wortwahl aufzufangen. Ich holte meinen besten Federhalter hervor und schrieb sie wieder auf. Auf das teuerste Papier, das ich finden konnte, das man nur für die ganz wichtigen privaten Briefe benutzte. Die ...
    Liebesbriefe halt, die ich nie geschrieben hatte. Dann las ich ihre Worte wieder und wieder. Es gab mir ein Gefühl der Kontrolle. Es war lächerlich, aber ich wollte irgendeine Form der Erkenntnis haben. Meine ganze Welt war im Begriff, zusammenzufallen. Was sollte ich machen? Ich glaube, was mich am meisten zu ihr zog, war eine Beiläufigkeit: Ich habe über sie nachgedacht. Ein harmloser Satz. Aber wer sonst tat das? Mir war klar, wie absurd das klang, mir war auch klar, wie aberwitzig meine Hoffnung in sie war. Aber meine Seele war auch ziemlich übel zugerichtet. Warum sollte Liz sie nicht heilen? Vielleicht hätte ich ihr auch etwas zu bieten. Irgendetwas, und wenn es nur Gehorsam wäre. Ich wusste nicht, was sie antrieb in all dem, aber ich wusste, was ich ihr schenken wollte. Die Woche verging in der schmerzhaften Träge, die man sich leicht vorstellen kann. Ich haderte, wägte das Für- und Wider solch einer amour fou ab und hatte mich doch eigentlich längst entschieden. Es war ein sehnsuchtsvolles Warten, schön und schrecklich zugleich. Ich war in dieser Woche recht unausstehlich. Leicht zu reizen, einfach aus der Fassung zu bringen, impulsiv, selbstgerecht. Ich merkte es selbst, konnte aber nichts dagegen tun. Liz ging mir in dieser Woche aus dem Weg. Zumindest erschien mir das so. Am Tag nach unserem Gespräch am Parkplatz fand ich eine Nachricht hinter dem Scheibenwischer meines Wagens. Ich las sie mit klopfendem Herzen, trug sie immer bei mir und legte sie abends auf meinen ...
«12...222324...144»