1. Ich Wünschte...


    Datum: 31.01.2017, Kategorien: BDSM,

    sie überzeugte? Ich spürte, wie sich meine Augen füllten, und dann liefen mir warm die Tränen die Wangen hinunter, bis zu meinem Kinn hinab und tropften schwer auf die angezogenen Knie. Ich schluchzte, der Kloß in der Kehle war zu groß. Als wieder ein Johlen aus dem Partykeller drang, konnte ich es nicht mehr halten und weinte bitterlich. Ich weinte um Mitleid und Vergebung und darum, dass das Schicksal mich wegbeamen möge in mein Wohnzimmer oder ans Ende der Welt, jedenfalls weg von diesem Ort. Aber ich weinte vergebens, den Kopf zwischen meinen Knien, mein warmer, feuchter Atem, der meine Schenkel ein wenig wärmte. Niemand würde mich retten. Es mochten zwei Stunden vergangen sein oder vielleicht auch nur ein paar Minuten, da hatte ich mich wieder so weit unter Kontrolle, dass ich zumindest ein wenig nachdenken konnte. Die Tür zum Heizungskeller war nicht verschlossen, so weit ich wusste. Ich vergewisserte mich, dass kein Schlüssel im Schlüsselloch steckte. Jeden Moment konnte jemand hereinkommen. Ein Paar auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen für ein paar Knutschereien, ein Verirrter auf der Suche nach der Toilette. Ein Neugieriger. Was auch immer. Ich kroch an die Tür und lehnte mich gegen sie. Es war das einzige, das ich tun konnte. Und so begann ich zu denken, was ich tun konnte. Ich konnte warten, was auch immer das Schicksal in Gestalt von Liz sich für mich überlegt hatte. Oder ich konnte versuchen, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Ich konnte ...
    versuchen zu fliehen. Ich konnte versuchen mich aus dem Heizungskeller zu stehlen, konnte versuchen, die Treppe hochzulaufen, konnte mein Kleid und meine Jacke oben im Wohnzimmer greifen und dann fliehen. Aber aus dem Partykeller konnte man den Gang einsehen, und immer wieder hörte ich Schritte hin und her laufen. Leute gingen nach oben, in die Küche oder zur Toilette oder rauchen oder sonstwohin. Die meisten hielten sich, soweit ich das beurteilen konnte zwar im Partykeller auf, aber eben nicht alle. Konnte ich wirklich mit Gewissheit einen Punkt finden, an dem ich mir sicher war, dass niemand oben wäre? Nur eine einzige Person würde mich sehen müssen, und alles wäre aus. Ich gehörte nicht zu den Menschen, die so wahnsinnig mutig waren. Ich war ein vorsichtiger Mensch. Sollte ich dieses Risiko auf mich nehmen? Es war Wahnsinn. Und war es das Risiko überhaupt wert? Verließe ich den Raum auf eigene Faust, ich würde riskieren, was Liz vielleicht gar nicht für mich auserkoren hatte. Was, wenn sie mir nur Angst einjagen wollte, wenn sie nie vor hatte, mich zu desavouieren? Dann hätte ich mich selbst gerichtet. Aber traute ich ihr? Ich wusste es nicht. Nein, das tat ich nicht. Niemand, dem man vertraut, verlangt solch eine Tat. Niemand fordert einen solch hohen Preis. Ich war nicht Abraham, von dem Gott verlangte, dass er ihm seinen eigenen Sohn opfert. Ich war so in Gedanken, als es an der Tür knallte. Es ging mir durch den Rücken in alle Glieder. Draußen hörte ich Liz mit einem Jungen. ...
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