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Raupe/Schmetterling
Datum: 27.01.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Kammern und Winkeln – und der Übergang zu den Hinterbacken – der Damm, dieser schmale Grad – sind das Schwierigste. So direkt zwischen den Beinen, wo es eng wird und nicht viel Platz ist für den Rasierer, siehst du kaum, wo du schneidest. Schwierig zumindest in der randvollen Badewanne. Deshalb lässt du jetzt einen Teil des Wassers ab. Siehst zu, wie dein Körper sich immer mehr vom Wasser befreit und du spürst, wie die Gravitation zunimmt. Es kommt dir fast vor wie eine Wiedergeburt. Die Bewegungen fallen dir schwerer; das Wasser, das nur noch die Hälfte deines Körpers bedeckt, gleitet jetzt anders als vorher um dich. Du spürst deine Wirbelsäule wieder erwachen, wie sie dich zu stabilisieren versucht. Hast plötzlich das Bedürfnis zu stöhnen, zu schreien. Wie ein Kind. Aber du hebst lediglich das linke Bein und legst es auf den Wannenrand, lehnst es an die kühle, gekachelte Wand. Deine freie linke Hand wandert wieder zwischen deine Beine. Streichelt, liebkost dich. «Schschsch», denkst du. «Es ist nur wieder deine Fantasie.» Und die droht jetzt mit dir durchzubrechen. Aber weil du weißt, dass es bald an der Tür klingeln wird, hörst du auf. Schickst mit sanften Bewegungen nur noch ein, zwei Schauer durch deinen Körper, wie zum Abschluss, oder besser … damit du nichts vorweg nimmst, was schöner werden wird, weil du es nicht allein erleben musst. Dann setzt du die Klinge am empfindlichsten Teil deines Körpers wieder an und gleitest – unter Wasser, um dich nicht zu verletzen – ...