1. Noriko


    Datum: 11.01.2017, Kategorien: Fetisch,

    nahm Noriko das Gespräch wieder auf. Sie gehören zu den Menschen, deren Nähe ich ohne Einschränkung für mich akzeptiere." "Ich bin ihnen also sympathisch," fragte Dan. Es klang ein wenig vorwurfsvoll, war aber unbewusst so eingefärbt. "Wenn sie es so nennen wollen," antwortete Noriko. Jede andere Person hätte sich und ihr Handeln in diesem Moment in Frage gestellt, wäre in ihrem Vorgehen nun unsicher geworden. Nicht so Noriko. Sie setzte in diesem Moment zwar alles auf einer Karte, ihr war aber gleichzeitig klar, dass dieser Mann nicht nein sagen konnte. Er hätte sich sicher beim Management über sie beschweren können, über ihren ungebührlichen Auftritt. Es hätte für sie schwere Konsequenzen gehabt. Aber dieser Mann würde es nicht tun. Das wusste sie. Er war nicht anders als sie. Ihm musste klar sein, dass sie ehrlich zu ihm war. Dan wusste Noriko nicht einzuordnen. Sie wirkte nicht wie eine Frau die sich anbiedern wollte, die mit ihren Reizen spielte, nur um etwas völlig anderes zu erreichen, als sie vorgab. Sie war nicht hier, um sich ihm anzubieten, jedenfalls nicht so, wie es in diesem Moment zu erwarten gewesen wäre. Sie war keine von diesen Frauen, sie war anders. Sie wollte etwas anderes. "Ich muss gehen, sie sehen mich morgen, in der Bar, wenn sie zustimmen, werden wir uns treffen," meinte Noriko. Sie wünschte eine gute Nacht und verließ Dans Zimmer. * Dan nutzte den freien Tag, um seine restlichen Posten an Arbeit in Ordnung zu bringen, E-Mails zu verschicken und ...
    Notizen zu machen. Dan verbrachte den Rest des Tages im Hoteleigenen Wellnessbereich, am Pool und im Fitnessraum. Es galt Zeit sinnvoll zu nutzen, war aber wie immer nur ein totschlagen von Zeitüberhang zwischen Terminen, grüne Marken in seinem Terminplaner, die zu einem leeren Fenster auf sprangen, wenn er mit seiner Maus darauf klickte. Nach dem Abendessen gesellte sich Dan erwartungsvoll zu den Gästen in der Hotelbar. Den ganzen Tag über hatte er an die Begegnung, an das Gespräch mit Noriko denken müssen. Ihr Gesicht projizierte sich in diesen Momenten unverhofft wie ein Flash back in seine Gedanken. Dan saß an der Theke, bestellte ein Wasser und beobachtete Noriko beim Bedienen der Gäste. Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, zu sehen, wie sie anderen, fremden Menschen gegenüber trat, ihnen freundlich Getränke oder Speisen servierte, ohne das diese ahnten, wie außergewöhnlich diese Frau doch war. Das ständige Wiederholen ihrer Tätigkeit, ihres Handelns, ihres Auftretens, im Verhalten gegenüber den Gästen, ihrer Arbeit an sich, war nur eine Fassade, eine Maske, eine Rolle. Das wurde ihm jetzt klar. Wir alle haben unsere Rollen, kam es Dan in den Sinn. Noriko kam zurück hinter die Bar und begann einen Cocktail zu mixen. Sie war in ihre Arbeit vertieft, konzentrierte sich gewissenhaft auf das, was sie gerade tat, ohne das ihre Aufmerksamkeit für die Gäste darunter litt. Dan saß ihr gegenüber und beobachtete sie. Er sah in ihr Gesicht, schaute ihren flinken, zarten Händen bei ...
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