1. Noriko


    Datum: 11.01.2017, Kategorien: Fetisch,

    "...ich schwöre dir, ich wusste es nicht," erklärte sich Noriko gegenüber Dan. Dan rekapitulierte die letzten Ereignisse und ihre Gespräche bis hin zu ihrer ersten Begegnung in seinem Zimmer innerhalb von Sekunden, um ein brauchbares Gefühl für die Situation zu bekommen. Es ist einfach zu skurril, um nicht der Wahrheit zu entsprechen. Im übrigen hätte ich nichts für sie tun können, das müsste ihr bewusst gewesen sein, so naiv war sie auf keinen Fall, nicht Noriko, niemals. Sie konnte es nicht gewusst haben. Ja, nur so macht es einen Sinn. "Ich glaube dir," antwortete Dan schließlich. Noriko atmete frierend aus. "Ich hatte gerade ein Gefühl, als würde ich unverhofft Vater werden und müsste dir um der Ehre deiner Familie willen einen Heiratsantrag machen," meinte Dan und lachte. Noriko lachte schallend auf und hielt sich eine Hand vor den Mund. Allmählich fassten sich beide wieder. "Das Leben hat wohl seine eigenen Spielregeln, nur die Kulissen wählen wir selbst aus," meinte Dan nachdenklich. "Ja, das macht es so interessant," antwortete Noriko und schaute Dan entspannt an. "Ich könnte jetzt einen Whisky gebrauchen," meinte Dan, gab der Bedienung ein Zeichen und bestellte. "Wir werden uns also wiedersehen," sagte Noriko. Zum ersten Mal hatte Dan den Eindruck, als sei sie etwas verlegen. Es klang auch nicht wie eine Feststellung, meinte Dan herausgehört zu ...
    haben, nein, es war eine Bitte. "Ganz sicher," stellte Dan fest und schaute sie an. Er hatte es nun in der Hand. Noriko legte ihre Stäbchen auf den Teller, an denen sie sich festgehalten hatte. "Ende nächster Woche beende ich meinen Job im Hotel. Ich muss mich auf die anfallenden Prüfungen vorbereiten. Von Seoul nach Osaka ist es nicht weit..., ich würde mir eine Woche frei halten, es wäre schön, wenn du kommen würdest...," meinte Noriko zaghaft. "Ich werde kommen, antworte Dan und berührte ihre Hand zärtlich mit seinem Zeigefinger. Noriko zog ihre Hand nicht zurück. "Hat dir der Fisch geschmeckt," fragte Noriko lächelnd und wechselte das Thema. "Ja, hervorragend." "Dann lass' uns jetzt nach hause fahren," meinte Noriko. Dan wusste, heute Abend würde sie ihn in ihrem Bett empfangen. * Das Flugzeug hob ab. Dan schaute durch das Fenster auf die immer kleiner werdende Stadt, bis sich die ersten Wolken vor seinen Blick schoben. Er überprüfte in Gedanken seinen Terminkalender. Er würde direkt nach den Besprechungen von Seoul aus nach Osaka fliegen. Wir haben eine Woche, oder mehr, dachte er. Das Leben ist zu kurz, um keine Zeit zu haben, kamen ihm Norikos Worte in den Sinn. Dan öffnete die entsprechende, grün hinterlegte Woche des Terminplaners auf seinem Laptop. Das Notizenfenster klappte auf. Er hatte nicht viel zu notieren. "Noriko." Dan fühlte sich angekommen.
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