1. Astarte IV


    Datum: 05.01.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    dunkel wurde ließ sich die Gruppe am Rand einer kleinen Lichtung nieder. Meine Ausrüstung ließen die letzten Träger einfach dort wo sie standen zu Boden sinken. Ich sammelte die Sachen, so gut es ging, an einem Platz zusammen, verzichtete aber darauf, mein Zelt wieder abseits des Stammes aufzuschlagen. Stattdessen spannte ich lediglich eine Plane als Sichtschutz zwischen den Kisten und richtete meinen Schlaf- und Arbeitsplatz nur wenige Meter neben den Astari ein. Dann sank ich völlig fertig auf mein Feldbett. ------- Obwohl ich von dem Marsch erschöpft war, fand ich keine Ruhe. Die Geräusche der nahe schlafenden Astari weckten Bilder ihrer betörenden Körper in meinem Geist. Zudem durfte ich feststellen, dass sie sich auch nachts der Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse widmeten. Ich wunderte mich nur, wie die anderen Gruppenmitglieder bei dem ständigen Kommen und Gehen und den an Ruhestörung grenzenden Geräuschen überhaupt schlafen konnten. Mehrmals erwischte ich mich bei dem Gedanken, selbst aus meinem Bett zu schlüpfen, und Temu zu wecken. Es kostete mich beinahe meine ganze Willenskraft, liegen zu bleiben. Still fluchte ich in mich hinein, weil ich hier in Hörweite des ganzen Stammes noch nicht einmal meine Anspannung selbst lösen konnte. Als die Sonne aufging, sprang ich gehetzt auf. Der Gedanke traf mich wie ein Blitzschlag. Die Astari hatten beim Tragen meine Ausrüstung angefasst! Vermutlich hatten sie durch ihre Berührung die Viren auf allen Oberflächen ...
    verteilt. Und ich hatte auf diesem Bett in diesem Schlafsack geschlafen. Mit zitternden Fingern setzte ich mir die Impfung und scannte mich auf Spuren des Virus. Dann fing ich umgehend an, hektisch jede Kiste und jeden Ausrüstungsgegenstand zu desinfizieren. Zunehmend entnervt und wütend warf ich sogar einige Dinge in den Wald und gegen Bäume, weil ihre Oberflächen zu saugfähig oder kleinteilig waren, um wirkungsvoll gereinigt werden zu können. Die Astari besahen sich meine Wutanfälle einige Zeit lang amüsiert, bis ihnen das Schauspiel langweilig wurde und sie sich ihrem gewohnten Tagesablauf hingaben. Ich schleppte zuletzt meinen Schlafsack an den anderen Rand der Lichtung und verbrannte ihn, was nicht unerhebliches Staunen und Aufregung verursachte, da die Astari selbst nie Feuer machten. Der Einzige, der sich mir an diesem Tag noch näherte, war Temu. Vermutlich wollte er mir Hilfe anbieten. Aber ich war nicht in Stimmung dafür. War es doch seine Hilfsbereitschaft gewesen, die meine gesamte Ausrüstung verseucht hatte. Hätte er nicht angeboten, mein Gepäck zu tragen, wäre ich nie in Gefahr geraten, mir den Virus einzufangen. Wütend jagte ich ihn davon. Ich machte mir noch nicht einmal die Mühe, ihn mit Gesten zu verscheuchen. Ich schrie ihn einfach an, ohne darüber nachzudenken, ob er mich verstehen würde. Doch waren mein Tonfall und meine Körpersprache eindeutig genug. Wie ein geprügelter Hund schlich er davon. Seltsamerweise verschaffte mir dieser kleine Sieg ein wenig ...
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