1. London Calling 05


    Datum: 31.12.2016, Kategorien: BDSM,

    nächsten Mal nicht klingeln musste. Ich machte ihr gegenüber nur Andeutungen, was Chris eventuell vorhatte und sie reagierte erstaunlicherweise gar nicht darauf. Sie schien eh mit der ganzen Sache noch weniger umgehen zu können, als ich. Tina hatte sich seit den ersten Presseattacken komplett zu Clara zurückgezogen. Als ich am Montag ziemlich gedankenverloren und bräsig von der Arbeit kam, die ich wie im Traum nur am Rande meines Bewusstseins erlebt hatte, saß sie auf der Mauer vor meiner Eingangstür, mit einem kleinen Rucksack und einem verzweifelten Gesichtsausdruck. „Ich halte es im Haus nicht aus. Ich dreh echt durch. Kann ich bei dir bleiben? Es ist mir auch bestimmt keiner gefolgt, ich war ganz vorsichtig." „Na klar, komm rein." Sie sah sich nicht einmal großartig in meiner sehr überschaubaren Wohnung um, setzte sich auf den Sessel und schien aufzuatmen. Sie war ein Jahr älter als ich. Viel mehr wusste ich eigentlich zu diesem Zeitpunkt nicht von ihr. Na ja, was sie im Bett mochte, natürlich. Und dass sie ohnehin schon ein wenig in der Krise steckte. Ich spielte ihr ein paar von meinen Songs vor. Es war ihre Art von Musik und meine Stücke gefielen ihr. Wir ließen uns was vom Inder am Ende von Brecknock Road bringen. Sie zuckte richtig, als es an der Tür klingelte. „Das ist doch nur das Essen. Keine Bange, hier nervt uns keiner." Das war es aber nicht. Es war Sara. Sie nahm mich vorsichtig in den Arm. „Ich hab das gerade gehört, mit Chris. Das tut mir so leid ... für ...
    euch beide." „Ehm ... willst du reinkommen?" „Okay. Oh, du hast Besuch?" „Sara, das ist Jamie. Jamie lebt mit Chris in einem Haus. Sie versteckt sich hier vor der aufdringlichen Presse." „Ach so, verstehe. Nett dich kennenzulernen. Echt Scheiße, das mit Chris. Wisst ihr denn schon, was wirklich passiert ist?" „Hm, ja. Sie hat sich zugedröhnt und dadurch den richtigen Moment verpasst. Der Mann stand auf diese Erstickungsspiele. Und dann ist es halt schiefgegangen." Es war deutlich sichtbar, wie unangenehm die ganze Sache Sara war, aber sie wollte für mich da sein. Nur darum war sie gekommen. „Ich versteh ja nichts davon ..." „Es war ihre Spezialität. Eine Menge Männer fahren drauf ab. Manche strangulieren sich selbst, während sie sich einen runterholen", klärte Jamie sie auf. „Aber warum? Ich verstehe nicht ..." „Es verstärkt den Orgasmus. Stell dir den besten Orgasmus vor, den du je hattest, multipliziere ihn mit fünf und dann hast du in etwa, wie das abgeht. Ich habe es natürlich auch erlebt", fuhr sie gnadenlos fort. „Aber es ist eben gefährlich. Ein bisschen wie Russisch Roulette. Und Chris ... Scheiße ... hat es immer ein wenig zu sehr gemocht, Herrin über Leben und Tod zu sein", setzte sie hinzu. Sie hatte auch damit Recht. Sara sah mich ängstlich an. Das waren alles Dinge, die sie eigentlich gar nicht wissen wollte. Und sie kriegte natürlich mit, das Jamie auch der Szene angehörte. Ich hatte sie selten so eingeschüchtert gesehen. Vor allem, weil Jamie sie auch noch die ...
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