1. Weihnachten zu dritt Teil 2


    Datum: 17.12.2016, Kategorien: Hardcore,

    Augen ungeschützt und dort traf sie die Kälte. Schnell tränten ihr die Augen und sie schloss diese. War ihr zuvor warm geworden, merkte sie jetzt, wie die Wärme der Decken in ihren Körper floss. Dies hatte einen unangenehmen Nebeneffekt. Hatte die Kälte zuvor gekühlt, begann die Gesichtshälfte jetzt zu pochen, wo sie von Thomas getroffen worden war. Sicher hatte sie inzwischen eine andere Farbe angenommen und sah fürchterlich aus. Doch dann machte sie Ihre Augen zu, um nicht dauernd den Schnee hinein zu bekommen, und verfiel in eine Art Dämmerzustand. Sie schlief nicht, war aber auch nicht wach. Lauschte den Schellen am Wagen die den Rhythmus wiedergaben, wie das Pferd sich bewegte. Dazu kamen noch die Geräusche des Windes und das leise Knirschen der Kufen, die sich über den Schnee schoben. Dies dauerte etwa eine halbe Stunde, dann waren sie am Zielort angekommen. Angela merkte es instinktiv und öffnete ihre Augen. Vor ihnen lag ein Hof, welcher aus zwei Gebäuden bestand. Eins war das Wohnhaus, das andere wahrscheinlich ein Wirtschaftsgebäude. Im Haupthaus war ein Fenster erleuchtet und wirkte in der Dunkelheit der Nacht, wie ein Ziel für verloren gegangene Seelen. Eine Seele wie ihre, die nicht wusste, wohin sie sich wenden sollte. Das Haus war mit Reet gedeckt und schien sich in Wind zu ducken. Trotzdem war es größer als ein normales Haus. Der Schnee lag bereits dick auf dem Dach und es machte alles einen verträumten Eindruck. Der Schlitten hielt vor dem Eingang ein und ...
    Heinrich sprang heraus. Dann umrundete er den Schlitten, öffnete ihre Tür und hob sie heraus. „Ich kann selber laufen!“, sagte Angela, aber er meinte:„ Nicht mit dem Mantel. Das haben wir schon gesehen!“ Dabei grinste er sie an und sein Gesicht zeigte etwas Fröhliches, vielleicht Belustigtes. Auf alle Fälle wirkte es ehrlich. Angela meinte zu wissen, dass jemand der etwas Übles vorhatte, so nicht aussehen konnte. Das beruhigte sie ein wenig, obwohl sie nicht wusste, wohin das alles führen würde. Auf alle Fälle war sie hier draußen allem und jedem ausgeliefert. Aber sie hatte es so gewollt. Sie hätte jetzt bei der Polizei sitzen können, hätte diverse Befragungen über sich ergehen lassen müssen. Dabei hätte man ihr vielleicht einen Kaffee angeboten. Mehr nicht. Was wäre das Ende vom Lied gewesen. Sie wusste es nicht. Wahrscheinlich irgendeine karitative Einrichtung. Ein Ort, an dem man Frauen zusammenpferchte, deren Männer handgreiflich geworden waren. Kein Ort der Freude. Was war nun besser. Sie wusste es nicht, hatte nur das Gefühl, dass es ihr hier besser gehen würde. Warum wusste sie nicht, ein Gefühl. Im Haus angekommen, erwartet sie ein kleiner quadratischer Eingangsbereich, in dem ein paar Haken angebracht waren, um Mäntel aufzuhängen oder Stiefel abzustellen. Ein paar schwere Lederstiefel standen dort und ein großer Pott mit Fett. Das berühmte Fettnäpfchen. So hatte Angela es irgendwo gelesen. Hineintreten wollte sie nicht. Dafür war ihr zu viel angetan worden. Ihr Bedarf ...
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