1. Weihnachten zu dritt Teil 2


    Datum: 17.12.2016, Kategorien: Hardcore,

    Ganz anders als Thomas, der keinen Nagel in die Wand bekam. Langsam wurde ihr wärmer und ihre Zähne hörten auf zu klappern. Dafür schärften sich ihre Sinne und sie nahm einen Geruch war, den sie zuvor nur unterschwellig wahrgenommen hatte. Dieser Geruch kam ihr bekannt vor und entstieg dem Mantel. Leider konnte sie diesen nicht zuordnen, doch ihr Unterbewusstsein signalisierte etwas von vertrautem Wohlfühlen. Minute um Minute saßen sie jetzt auf der Bank und warteten, wobei Angela nicht einmal wusste, was sie machen sollte, wenn ein Bus kam. Soweit sie wusste, gab es hier nur eine einzige Verbindung, also konnte sie schlecht sagen, dass dies der falsche Bus wäre. So saß sie weiterhin dort und wusste nicht weiter. Aber immerhin war ihr nicht mehr so kalt. Der Mantel wärmte sehr gut. Leider nicht ihre Füße, die langsam zu Eisklumpen wurden. „Hmmm“, ließ der Mann verlauten, „Sieht aus, als wenn kein Bus mehr kommt. Wo wolltest du den hin?“ Eine Frage die Angela nicht beantworten konnte und sich davor gefürchtet hatte. Sie sah den Mann jetzt von der Seite an und zuckte ein weiteres Mal mit der Schulter. „Ein Mädchen oder junge Frau sitzt in einer Bushaltestelle bei einem Schneesturm und wartet auf einen Bus, der nicht kommt und weis nicht, wohin sie will. Etwas merkwürdig. Findest du nicht? Dazu sieht sie aus, als wenn sie gerade die Prügel ihres Lebens bekommen hat und Hals über Kopf geflüchtet ist. Das ist eine Kombination die mir nicht gefällt. Besonders weil wir hier nicht ...
    die nächsten Tage sitzen können. Selbst mir wird es bald zu kalt, denn immerhin sitzt du mit meinem Mantel da und das war anders gedacht. Also, ich machte dir einen Vorschlag. Ich lasse mich in einer halben Stunde abholen. Wenn du willst, bringe ich dich dann dahin, wohin du willst oder du kommst einfach mit. Hier werde ich nicht mehr lange sitzen bleiben. Der Schnee wird immer höher und es wird nicht mehr lange dauern bis wir eingeschneit sind. Ich jedenfalls werde die Nacht im Warmen verbringen, dazu lade ich dich gerne ein!“ Angela wusste nicht, was sie davon halten sollte. Ein wildfremder Mann lud sie ein, mit ihm mitzukommen. Auf der anderen Seite blieb ihr die Polizei, eine andere Alternative sah sie nicht. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Was hatte sie noch zu verlieren. Es war sowieso alles zusammengebrochen, was zuvor noch in Ordnung gewesen war. Nur wenige Stunden hatte es gebraucht, die ganze Situation zum Negativen zu verändern. Eigentlich war ihr inzwischen alles egal. Sie wünschte sich zwar nicht den tot, aber wenn sie an ihre Füße dachte, waren zumindest die, nicht mehr weit davon entfernt. Ohne ihm zu antworten, saßen sie eine halbe Stunde da, während der Schneesturm noch stärker wurde. Die Schneewehen wurden höher und bedeckten die ganze Gegend. Zwischendurch hatte der Mann einmal sein Handy genommen und durchgegeben, wo er gerade war. Sonst saß er nur schweigend neben ihr. Wenn sie den immer dichter werdenden Schnee betrachtete, fragte sie sich, wie er ...
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