1. Weihnachten zu dritt Teil 2


    Datum: 17.12.2016, Kategorien: Hardcore,

    aussah wie die von Russen im Winter. Angela wusste, dass sie einen jämmerlichen Eindruck machte und ihr Gesicht wenig lieblich aussah. Besonders als sie jetzt ihre angeschwollene Gesichtshälfte mit zu ihm drehte. Außerdem war ihr Schminke, durch die Tränen verlaufen. Der Mann sah sie immer noch regungslos an, ohne etwas zu tun. Angela fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass er dort stand, und sagte zu ihm: „Ist alles in Ordnung. Mein Bus kommt gleich und dann bin ich hier weg. Machen sie sich keine Gedanken!“ „Hmmmm“, macht er nur und drehte sich um. Dann ging er langsam weiter und verschwand im Schneegestöber. Angela wusste nicht, warum sie das zu diesem Mann gesagt hatte. Sie hatte schon immer eine Scheu vor anderen Menschen gehabt, denn sie fühlte sich in der Nähe von Unbekannte nicht wohl. Dabei war egal, ob diese ihr etwas tun wollten oder nicht. Das konnte sie vorher nicht wissen. Also saß sie weiterhin da und überdachte ihre Situation, während ihr Körper nach Wärme lechzte. Ihr musste schnell etwas einfallen, aber wie immer, wenn es schnell gehen musste, war der Kopf leer. Sie freundete sich immer mehr mit dem Gedanken an, bei der Polizei ein warmes Plätzchen zu finden. Doch dann stand auf einmal der große Schatten vor ihr, ohne dass sie es bemerkt hatte.„Das kann man sich ja nicht mit ansehen!“, meinte die Stimme. „Du wirst hier erfrieren. Wann kommt denn der nächste Bus?“ Angela hob ihre Schulter. Sie wusste es nicht, woher auch. Sie fuhr nicht mit dem Bus, ...
    und wenn einer gekommen wäre, hätte sie nicht gewusst, wohin dieser fuhr. Einmal davon abgesehen, hätte er sie ohne Fahrkarte nicht mitgenommen. „Also!“, sagte die Stimme, „Ich werde hier mitwarten, bis der Bus gekommen und mit dir weggefahren ist. In der Zwischenzeit ziehst du meinen Mantel über!“ Angela sah zu, wie er sich aus dem Mantel pellte und diesen ihr hinhielt. Jetzt war ihr alles egal. Sie fror inzwischen so stark, dass sie nicht mehr antworten konnte. Zu stark schlugen ihre Zähne aufeinander. Um den Mantel anziehen zu können, stand sie mit wackeligen Beinen auf. Dann legte ihr der fremde Mann den Mantel um, der bei ihr um einiges auf dem Boden lag. Dabei fiel ihr erneut auf, wie groß der andere war. Es mussten eher zwei Meter sein, und wenn sie darüber nachdachte, dass sie gerade einen Meter sechzig war, wirkte sie unheimlich klein neben ihn. Wenn er jetzt etwas von ihr gewollt hätte, hätte er es längst getan. Aber das Einzige, was er tat war, sich neben sie zu setzten. Dabei schielte sie in seine Richtung und konnte erkennen, dass er unter dem Mantel noch einen weiteren, Dünnen getragen hatte. Trotzdem war er immer noch eine imposante Erscheinung, denn auch ohne seinen dicken Mantel, war er noch sehr kräftig gebaut. Was Angela sofort auffiel, waren die großen, wie Schaufeln wirkenden Hände mit dicken Fingern, die nicht dazu gemacht waren, Schreibarbeit zu verrichten. Wahrscheinlich arbeitete er also mit den Händen. Mauerer vielleicht oder etwas anderes auf dem Bau. ...
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