1. Funkenmariechen


    Datum: 08.12.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Rücksitz. Dabei drehte sie sich ihm zu und er konnte ihr das erste Mal richtig ins Gesicht schauen. Er war überrascht. Sie war jünger, als er nach der Flucherei geschätzt hatte. So Anfang 20, maximal. Und ziemlich hübsch, wenn auch zu stark geschminkt. „Ist was?“, wurde er auf seinen skeptischen Blick hin angefahren. Er schmunzelte. Es war Sonntag, nichts konnte ihn ankratzen. „Ziemlich viel Farbe“, bemerkte er an. „Ach so“, sprach das Mädchen, klappte die Sonnenblende herab und schaute in den Spiegel. „Muss für’n Auftritt dick sein, sonst sieht man es weiter hinten gar nicht.“ Peter zeigte mit den Fingern auf die Perücke: „Naturweiss?“ „Witzig, witzig“, motzte es zurück, aber dennoch zog das Mädchen die Perücke ab. Dunkles, schulterlanges Haar kam zum Vorschein. Damit sah das Gesicht noch schöner aus, ging es Peter durch den Kopf. Für einige Momente herrschte Stille im Auto. Peter beobachte die Person aus den Augenwinkeln. „Radio?“, fragte er an. „Mir egal. Alles egal.“ „Was bringt ein Funkenmariechen in der Faschingszeit so zum fluchen?“, fragte Peter. „Scheiss Fasching. Lustigsten Wochen des Jahres. Selten so gelacht. Ha ha. Fuck.“ „Hm“, sagte Peter. „Nun ist mir alles klar.“ „Was interessierts Sie denn. Männer!“ „Ups, da her weht der Wind.“ Stille. Es schien in ihr zu arbeiten. Peter sah die nächste Abzweigung. Nach rechts ging es auf die Autobahn, nach links über die Orte Richtung Mainz. Er entschied sich gegen die Autobahn. Er hatte es nicht eilig. Er hörte auch keinen ...
    Protest, als er nach links abbog. Wahrscheinlich hatte Miss Patzig seine Entscheidung gar nicht bemerkt. „Wie konnte er nur. Dass Arschloch. Nach zwei Jahren. Und dann noch auf einem Kinderball. Scheisse.“ „Wie konnte er was“, fragte Peter nach. „Mit einer anderen anbandeln. Sie abknutschen, vor meinen Augen. Und dann mit ihr wegfahren und mich da sitzen lassen. Der Arschficker!“ „Da waren doch bestimmt noch mehr von Ihrem Verein.“ „Ja klar. Danke für die Erinnerung. Alle haben es gesehen. Diese verdammten heimlichen Blicke. Mitleidig. Arrrrgghhh.“ „Und warum sind Sie nicht mit denen gefahren?“ „Weil ich keinen Bock auf Fragen hatte. Und auch noch warten wollte. Ich, ich DummTussie.“ „Warten ob er zurück kommt?“ „Sind Sie Sherlock Holmes? Ja, ja ich war so blöd und dachte, er kommt noch zurück und holt mich. Und entschuldigt sich. Wenn er das hören könnte, wurde der Flachwichser sich noch kaputt lachen.“ Kurz schwieg sie. Peter fiel auch keine Frage ein, die so harmlos gewesen wäre, dass er sie in dieser Situation hätte stellen wollen. „Aber wie kann nur. Diese dumme Kuh. An der ist gar nichts. Gar nichts. Dumm wie Stroh. Sie sind ja auch ein Mann, wieso lässt er mich so einfach sitzen. Und das nach zwei Jahren“ Peter schwieg. Was hätte er darauf antworten sollen. „Na, auf einmal so schweigsam? Gehen die klugen Fragen aus? Schon Scheisse, von Frau erkannt zu werden. Oder plappert man als Mann gegenüber Frauen nicht Eure Geheimnisse aus!“ Peter schmunzelte. Jetzt bekam er es ...
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