1. Die Burg


    Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,

    getrennt hatten. Sie öffnete ihren Mund und ich den meinen. Zuerst nur vorsichtig tastend fanden sich unsere Zungen und begannen sich gegenseitig zu erkunden. Wie zuvor der Geruch ihrer Haare, wanderte jetzt ein weiteres Aroma von ihr in mich. Ich schmeckte sie und war davon überwältigt. Noch nie hatte ich erlebt, dass mich der Geschmack und Geruch eines Menschen so aufgewühlt hatte. Es war erregend und zündete ein Feuer, was in mir das Gefühl des Begehrens immer weiter anfachte. Diese Frau war, was ich wollte, vielleicht immer schon gesucht hatte und endlich gefunden hatte. Dies schoss mir innerhalb weniger Sekunden durch den Kopf. Wir waren füreinander bestimmt, davon war ich überzeugt. Unser Weg musste sich kreuzen, das war kein Zufall mehr, das war Schicksal. Wir trennten uns voneinander und ich stand auf, dann legte ich mich neben sie und sah sie mit dem Kopf auf einen Arm aufgestützt von etwas weiter oben an. Das Kerzenlicht flackerte leicht und tauchte alles in ein unwirkliches Licht. Die Gräfin lächelte mich an und ich zurück. Dann beugte ich mich herunter und unsere Lippen vereinten sich ein weiteres Mal, während unsere Hände leicht über die Bekleidung des anderen strichen. Meine fuhr dabei leicht über die geschnürte Taille und formte dabei ihre Figur nach. Der Stoff unter meinen Fingern fühlte sich unendlich glatt, fast wie Seide an. Uns zu küssen und zugleich zu streicheln war für uns genug, mehr wollten wir nicht, waren zufrieden mit uns und der Welt. So ...
    wandelten wir stundenlang in einem Taumel, der von mir nur mit Liebe umschrieben werden kann. Anders konnte es gar nicht sein. Es traf mich unerwartet, war aber sogleich eines der schönsten Gefühle, die ich erleben durfte. Mir schlug das Herz bin in den Hals und ich hoffte diesen Moment, in die Unendlichkeit strecken zu können. Später lagen wir nur noch nebeneinander auf der Seite. Dabei hatten wir jeweils einen unserer Arme unter unseren Köpfen angewinkelt gelegt und hielten uns mit den Händen der anderen Arme fest. Dabei sahen wir uns nur gegenseitig in die Augen. Irgendwann fielen mir diese dann aber doch zu und ich schlief einfach ein. Als ich erwachte, war die Gräfin nicht mehr da. Wann sie gegangen war, konnte ich nicht sagen. Da es schon hell wurde, stand ich ebenfalls auf und ging aus dem Schlafzimmer. Auf dem Flur ging ich zur Tür der Kemenate und öffnete sie. Doch auch dort war sie nicht. Weiter ging ich durch das Gebäude, fand sie aber nirgends. Was sollte ich also machen. Ich ging ins Dorf und kehrte wenig später im Gasthof ein, um ein gewohnt gutes Frühstück einzunehmen. Der Wirt war wie immer anwesend und putzte den Tresen. Was sonst. Ich war nicht ausgeschlafen, aber das Frühstück brachte meine Kräfte wieder in Einklang. Danach stand ich auf und beschloss wie versprochen, Lorentz abzuholen. Aus einem mir nicht bekannten Umstand war ich voller Tatendrang. Ich wollte an diesem Tag noch etwas schaffen, benötigte dafür aber seine Hilfe. Ich wollte nicht, dass mir das Dach ...
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