1. Die Burg


    Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,

    ich blieb einen Moment stehen, denn was ich dann sah, hatte ich so noch nicht gesehen. Vor mir lag ein kleiner Friedhof, der aber vollkommen anders aussah, als ich es jemals gesehen hatte. Trotzdem hatte ich den Eindruck, als wenn ich ihn kennen würde. Jeder Stein war mir irgendwie vertraut. Erklären konnte ich es mir allerdings nicht. Auf der freien Fläche standen mehrere, steinerne, kleine bis mittelgroße Totenhäuser. Sie waren wirklich wie Häuser aufgebaut worden und jeweils mit einer Doppeltür zum Weg hin ausgerichtet. So konnte man zwischen ihnen durchgehen und hatte das Gefühl sich, auf einer verkleinerten Straße zu befinden. Es waren auf jeder Seite fünf verschieden aussehende Häuser. Dazwischen lag jeweils noch eine große Grabplatte. Dabei hatte man den Eindruck, als wenn der Untergrund sorgfältig aus dem Felsen modelliert worden war, denn er war vollkommen flach und gerade. Es musste eine gewaltige Arbeit gewesen sein, dieses alles zu formen, denn es war keine Erde vorhanden, die man hätte einfach wegschaufeln können. Wenn das auch schon sehr interessant war, so faszinierte mich doch etwas anders. Am Ende dieser Straße ragte die Felswand vollkommen gerade nach oben hinauf und hier war ein kunstvolles Portal in den Felsen gemeißelt worden. Im Zentrum war ebenfalls eine Doppeltür eingelassen worden, die aber mit circa drei Metern eine ganz andere Abmessung hatte, als alles darum herum. Sie war zum Teil mit Kupfer beschlagen worden, welches aber keine Patina aufwies, ...
    denn es glänzte fast wie Gold. Langsam ging ich darauf zu und frage mich dabei, wer wohl hierher kam, um es immer wieder zu putzen, denn das Kupfer lief sonst schnell an. Zum Schluss stand ich dann vor dem Eingang, an dessen Türen jeweils ein großer, massiver Ring befestigt worden war, um es aufziehen zu können. Ich zog daran, aber es tat sich nichts. Dabei war ich mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt sehen wollte, was dahinter war. Dahinter konnte nur eine weitere Gruft sein, also ein Raum für Tote, und ob es mir gestattet war, diese zu betreten wusste ich nicht. Also ging ich langsam wieder zurück und ging an der rechten Seite entlang, um mir die Grabplatten und Totenhäuser genauer anzusehen. Immerhin kannte ich mich mit so etwas aus und hoffte ein wenig mehr darüber zu erfahren, wer hier lang. Ich konnte es mir zwar auch schon so vorstellen, aber ich wolle es genauer wissen. Auf den Grabplatten standen längere Texte, die ich aber nicht entziffern konnte. Sie waren alle in einem alten Latein geschrieben, womit ich mich gar nicht auskannte. Nur ab und zu erkannte ich mal einen Namen. Hochfeltz war öfters darunter vertreten, wobei dieser Name ab und zu auch mal anders geschrieben. In die Fronten der Totenhäuser war nichts eingraviert. An ihnen ließ sich also nicht ablesen, war dort lag. Am Ende angekommen, war ich genauso schlau wie vorher, aber hatte einige Eindrücke für mein Leben dazu gewonnen. Dann wechselte ich die Seite und ging die anderen entlang. Ich hatte damit ...
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