1. Die Burg


    Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,

    wirkte dann geradezu als Impfung gegen die richtigen Pocken. Aus diesem Grund hatten diese Mädchen und Frauen auch keine Pockennarben wie so viele, die die Pocken überlebten. Aber das war schon eine halbe Ewigkeit her, Pocken waren inzwischen ausgerottet. Es gab davon nur noch ein paar Stämme in wenigen Labors auf dieser Welt. Seltsam. Aber ich konnte noch so lange darüber nachdenken, wie ich wollte. Warum sie das gesagt hatte, würde im Verborgenen bleiben. Anders stand es mit der Aussage, dass ich ein von Maiden war. Was hatte sie wiederum damit gemeint. Ich würde es Conlin oder die Gräfin fragen. Wahrscheinlich wussten sie eine Antwort darauf. Die Sonne war schon untergegangen und es wurde bereits dämmrig, als ich endlich am Gasthof ankam. Eigentlich hätte ich schon früher ankommen wollen, aber ich hatte mich zweimal ein wenig verlaufen und das hatte Zeit gekostet. Müde war ich, denn so viel war ich schon lange nicht mehr gelaufen und das ständige Klettern über diverse Bäume und Hindernisse tat sein übriges. Für ein ausgedehntes Essen war es auch schon zu spät, denn so spät noch zu essen tat mir nicht gut. Wie oft hatte ich mich schon zu so später Zeit vollgestopft und konnte dann nicht mehr einschlafen, weil es mir fies im Magen gelegen hatte. Von daher aß ich am Abend nur noch eine Scheibe frischem Schwarzbrot mit etwas mehr Butter und hauchfein aufgeschnittener steinharter Salami. Davon dann aber reichlich und in Wellenform aufgelegt. Hinterher dafür ein großes, ...
    kühles Blondes. Während ich es langsam in mich hinein süffelte, sah ich mir die weiteren Gäste an. Eigentlich waren es immer dieselben. Frauen und Männer gemeinsam in Bekleidung, die sie sicher auch Zuhause oder auf dem Feld trugen. Keiner hatte sich für einen Abend in der Gaststätte umgezogen oder fein gemacht. Es war eben nichts Besonderes hierher zu kommen. Eher ein Bestandteil des Lebens. Einige unterhielten sich leise, andere sahen so aus, als wenn sie der Welt entrückt waren, wobei sie oftmals eine Pfeife in der Hand hielten und immer wieder daran zogen. In einer Ecke saß sogar eine sehr alt wirkende Frau, die ebenfalls an einer etwas kleineren Pfeife nuckelte. Sie sah dabei aber nicht verträumt in die Gegend, sondern man hatte den Eindruck, als wenn ihre Augen alles scannten, was sich tat. Sie gingen immer wieder von rechts nach links und wieder zurück, ohne dabei den Kopf zu bewegen. Alles in allem eine sehr friedliche und beruhigende Versammlung von zumeist älteren Menschen. Jüngere sah ich nicht. Die hatten wohl sicher etwas anderes zu tun, als hier bei den alten zu sitzen. Wo sie allerdings waren wusste ich auch nicht, denn wenn ich darüber nachdachte, waren mir im Dorf nur sehr selten Menschen begegnet und wenn, dann keine jungen. Ich war aber viel zu müde nach diesem anstrengenden Tag, wobei das Essen meine Trägheit noch ein wenig verstärkt hatte. Ich gähnte ein, zweimal und konnte meine Augen kaum noch aufhalten. Von daher entschied ich, schlafen zu gehen. Morgens ...
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