1. Ein langer Abend


    Datum: 04.12.2016, Kategorien: Anal,

    gelegentlichen, von nostalgischen Gefühlen getriebenen Versuche, mit Ihr zu telefonieren, um zu erfahren wie es Ihr ginge und was Sie so trieb, schlugen alle fehl. Stoisch sammelte Ihr Anrufbeantworter meine Nachrichten, ohne dass Sie jemals zurückrief. Die reinste Einbahnstrassen Kommunikation. Schließlich gab ich auf und meldete mich nicht mehr bei Ihr. Eines Tages dann, es war an einem Sonntagnachmittag, klingelte es an meiner Tür und Irene stand davor. Ohne ein Wort der Erklärung, drückte Sie mir einen Kuss auf den Mund und verlangte nach grünem, japanischen Tee mit Orangenkeksen. Beides Dinge, die ich immer im Haus habe. Noch völlig perplex von Ihrem Überfall, bat ich Sie herein, begab mich wortlos in die Küche und besorgte, wonach Sie verlangt hatte. Während wir Tee tranken, unterhielten wir uns ausgiebig über die vergangenen Jahre. Die zweite Kanne wurde aufgebrüht und geleert. Der Nachmittag ging in den Abend über, wir bekamen Hunger, gingen beim Chinesen um die Ecke zum Abendessen, besuchten hinterher ein Kino und da wir zum Essen schon mit dem Biertrinken begonnen hatten, was im Kino seinen Fortgang fand, waren wir nach dem Film ein wenig beschwipst. Jedenfalls war Sie nicht mehr nüchtern genug, um noch mit dem Auto nach Hause fahren zu können. Ich bot Ihr also an, bei mir zu übernachten. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich nicht einmal Hintergedanken dabei. Sie willigte sofort ein. Als wir schließlich in meiner Wohnung ankamen, überließ ich Ihr mein Bett und ...
    wollte selbst auf dem Sofa schlafen. Doch Sie mochte nicht alleine schlafen und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Wir hatten in dieser Nacht wirklich guten Sex miteinander. Beim Frühstück lachten wir über meinen Spruch vom ‚Tollen Sex mit der Ex' und Sie ergänzte ‚oder mit dem Ex'. Seit jener Zeit wiederholte sich dieses Prozedere mehrmals im Jahr, egal ob einer von uns nun in einer festen Beziehung steckte oder nicht. Eigentlich war ich ganz zufrieden mit diesem Arrangement. Zwar bekam ich Ihre schlechten Phasen auch hin und wieder mit, aber in erträglichen Dosen. Was den Sex anging, war ich immer schon von Ihr begeistert gewesen. Es gab da ein Paar Dinge, die wir beide mochten und gemeinsam praktizierten. Dinge, die nicht alle unsere Partner mochten, besonders Frauen nicht, wie ich immer wieder feststellten musste. Heute Abend sollte es also mal wieder soweit sein. Ich gehe rüber in mein Schlafzimmer, suche im Schrank nach einem frischen Hemd und einer sauberen Jeans. Leise vor mich hin pfeifend, kleide ich mich an. Abschließend werfe ich noch einen Blick in den Spiegel: ‚Ach ja, rasieren wäre auch nicht schlecht', stelle ich dabei fest. Kaum jemand schätzt einen stoppeligen Wochenendbart als Gesichtspeeling. Nach dem Rasieren etwas Eau de Cologne auflegen, fertig. Zurück in der Küche, setze ich einen Kessel Wasser für den Tee auf den Ofen. Guter grüner Tee entfaltet sein Aroma besser, wenn das Wasser nach dem Kochen etwas abgekühlt ist. Je edler der Tee, desto geringer die ...
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