1. Weihnachten zu dritt Teil 4


    Datum: 26.11.2016, Kategorien: Hardcore,

    lassen. Heinrich saß erneut über die Aktenordner gebeugt am Tisch und sah einmal auf, als er bemerkte, dass sie sich erhoben hatte. Dann sank sein Kopf in die alte Position zurück. Ab und zu blätterte er darin herum. Angela wollte ihn nicht stören und ging zu ihrem Sessel, um es sich dort gemütlich zu machen. Auch wenn sie geschlafen hatte, war sie nach wie vor müde. Dabei glaubte sie, dass sie nicht richtig wach wurde. Sie gähnte in einer Tour und es brauchte eine ganze Weile, bis sie einigermaßen klar war. Dazu zwang sie sich, denn sie wollte wissen, wie es weiterging. Sie war gespannt darauf, was noch kommen würde. Wenig später klappte Heinrich hörbar seine Ordner zu, brachte sie weg und setzte sich neben Angela in seinen Sessel. „Mit dem Buch schon weitergekommen?“, fragte er ansatzlos. „Keine Zeit, saß im Trecker!“, kam trocken von ihr zurück. „Was hältst du davon, wenn ich dir etwas vorlese?“ So etwa hatte sie selbst in ihrer Kindheit nicht gehört. Ein Mann wollte ihr, einer erwachsenen Frau etwas vorlesen. Das klang auf der einen Seite komisch, aber zugleich interessant. Warum nicht. Also nickte sie und er sah es, denn er stand auf, ging zum Bücherregal und zog eines der Bücher heraus. Dann kam er zurück, schob eine Leselampe an seinen Sessel und setzte sich hin. Heinrich blätterte im Buch herum, fand letztendlich die Stelle, die er gesucht hatte, und fing an vorzulesen. Es war tatsächlich ein Märchen. Sie grinste als sie die ersten Zeilen hörte, war jedoch erstaunt ...
    über den Inhalt, denn sie kannte dieses Märchen nicht, was nicht für Kinder geschrieben worden war. Es war eher im Stile von tausendundeiner Nacht verfasst worden. Man musste aufmerksam zuhören, um den Inhalt zu verstehen. Dabei war es angenehm, dass Heinrich eine interessante Stimme hatte, der man gerne zuhörte. Er schaffte es den einzelnen Figuren eine etwas andere Stimme zu geben, dass man sie schon am Klang auseinanderhalten konnte. Seine Worte drangen in ihr Gehirn und formten dort ohne Mühe die Geschichte. Sie sah die Umgebung, konnte die einzelnen Menschen erkennen, die in der Geschichte vorkamen und sie taten von alleine, was Heinrich vorlas. Für Angela kam dafür nur ein Begriff in den Sinn. Augenkino. So versank sie in einer anderen Welt, die sie für die Zeit gefangen hielt, in der Heinrich vorlas. Dabei schlief sie tatsächlich ein, kam aber in die Welt zurück, als sie bemerkte, dass er sie aus dem Sessel hob. Sie hatte sich darauf mental vorbereitet und darauf konditioniert aufzuwachen, wenn sie angehoben wurde. Sie hatte davon im Zusammenhang mit autogenem Training gehört und wunderte sich jetzt, dass es wirklich funktionierte. Wie am Abend zuvor brachte Heinrich sie nach oben in das Zimmer und legte sie auf das Bett. Sie auszuziehen wurde für ihn zur Routine, denn er schaffte es dieses Mal schneller, als zuvor. Vielleicht lang es aber auch daran, dass Angela es ihm leichter machte, indem sie sich wie zufällig im vermeintlichen Schlaf bewegte. Eine Drehung hier, ein ...
«12...567...11»