1. Weihnachten zu dritt Teil 4


    Datum: 26.11.2016, Kategorien: Hardcore,

    „Als ich vorhin von deinem Zuhause gesprochen habe, hast du mich so seltsam angeschaut. Was soll ich davon halten?“ Angela wusst nicht, was sie darauf antworten sollte und sah Heinrich mit großen Augen an. „Ich deute das so, dass du im Moment nicht weißt, wohin. Erzähle mir, was los ist, wenn dir danach ist, ich werde dich nicht drängen. Bleibe so lange du willst, gehe wenn dir danach ist. Die Entscheidung liegt bei dir.“ Angela sah ihn jetzt mit noch größeren Augen an. Das hatte sie nicht erwartet. Hatte sie zuvor nur neben im gestanden, drehte sie sich jetzt zu ihm hin und umarmte ihn, soweit es ging. Heinrich legte wiederum seine Arme um sie und hielt sie fest. Angela war ein Stein vom Herzen gefallen und ihr liefen Tränen aus den Augen. Minuten später löste sie sich von ihm und sah ihm von unten her in die Augen. „Warum tust du das für mich?“ „Weiß nicht!“, kam seine Antwort: „Vielleicht weil ich mit zweitem Vornamen Nikolaus heiße und dich am 6. Dezember gefunden habe.“ Erst jetzt fiel Angela auf, dass es wirklich am 6. Dezember gewesen war und wenn sie jetzt über die Geschichte nachdachte, dann kam ihr die Sache mit dem Mantel in den Sinn. Ihre Tränen waren noch nicht versiegt, als sie zu Heinrich meinte: „Du hast aber keinen Bart!“ Und lächelte ihn an. „Bin doch nicht der Weihnachtsmann!“, erwiderte er und beide mussten lachen, denn die Antwort war irgendwie komisch. Vielleicht war es auch, weil sich die Situation für Angela entschieden geändert hatte und sie mehr als ...
    erleichtert war. Fritz hatte eine Gans für die beiden fertiggemacht und warmgestellt. Heinrich holte das Tier aus dem Backofen und richtete es mit Rotkohl, Rosenkohl und kleinen Kartöffelchen an. Die Soße war ein Gedicht und Angela wusste, dass sie nicht lange auf diesem Hof bleiben durfte, wenn sie sich ihre Figur nicht ruinieren wollte. Doch alleine der Duft vom Rosmarin, der ihr in die Nase stieg, ließ sie jede Zurückhaltung vergessen. Nicht nur ein Bein, sondern auch noch die Hälfte der Brust passte hinein. Dazu kam dieses Mal ein halbtrockener Roter aus Frankreich, der alles herunterspülte. Sie konnte zum Schluss nicht verhindern, dass ihr ein kleiner Rülpser entwich. Heinrich grinste und meinte: „Dann ist ja wieder Platz für einen Absacker!“ Daraufhin ging er in die Küche und holte eine vollkommen eingeeiste Flasche Aquavit mit ebenfalls kalten Gläsern. Hatte Angela dieses Zeugs niemals gemocht, war es dieses Mal anders. Sie sah, wie die von der Kälte leicht ölig wirkende Flüssigkeit in das Glas rann. Danach vernahm sie den leichten Geruch nach Kümmel, bevor sie ansetzte und den Inhalt des Glases in den Mund schüttete. Er rann eiskalt die Kehle entlang in dem Magen, wo er explodierte. Angela schüttelte sich kräftig, hatte aber das angenehme Gefühl, als wenn die stark alkoholische Flüssigkeit das Fett aus der Speiseröhre mitnahm und in den Magen verfrachtete. Heinrich schluckte es ebenfalls mit einmal herunter und knallte das Glas laut auf den Holztisch. Dann nahm er die ...
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