1. Frau Hoffman oder: Die geile Drecksau


    Datum: 23.11.2016, Kategorien: Reif,

    Stochastik oder I don´t know much ´bout ... Jeder von uns hatte mal einen Lehrer oder eine Lehrerin, in die er heimlich verliebt war (behaupte ich einfach). Bei mir (und, geschätzt, der restlichen männlichen Hälfte der Klasse) war das Frau Hoffmann, unsere Mathelehrerin. Sie war eine damals recht junge Lehrerin, vielleicht Anfang, vielleicht auch Mitte 30, hatte ein etwas mehr als schulterlanges kastanienbraunes Haar, das sie oft streng nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden trug, und eine Traumfigur. Für uns, die pubertierenden Jungs der 8-ten, 9-ten Klasse, war sie der Traum unserer (mit einer Vielzahl quasi-gymnastischer Übungen unter der Bettdecke) schlafloser Nächte und Gegenstand unser feuchten Träume. Man kann nicht behaupten, dass sie die beliebteste Lehrerin in der Schule gewesen wäre. Dafür war sie zu streng. Doch hätte man eine Umfrage unter den männlichen Vertretern der Schule (und dazu beziehe ich die Lehrer ausrücklich mit ein, schliesse aber andererseits die vorpubertären Fünft- und Sechstkläsler aus), wäre sie ohne den leisesten Zweifel ganz vorne gelandet. Denn sie war einfach eine "geile Drecksau". Das ist auch sehr schnell zu ihrem Beinamen geworden. Man(n) konnte nicht auf dem Schulgelände und abseits davon, mit all denen, die sie auch kannten, über Frau Hoffmann zu sprechen kommen, ohne dass man von seinem Gegenüber zu hören bekamm: "Die geile Drecksau!". So ähnlich soll es manchen Männern bei der Erwähnung von Gwen Stephani gehen (wir alle wissen ...
    warum, gell Jungs!?). Ich weiss, auf die Frauenwelt wirkt so etwas sicherlich pubertär, aber - come on: Wir WAREN pubertär! (und manche von uns, vorsichtig geschätzte 90%, bleiben es auch ein Leben lang - die restlichen 10% sind schwul). So ein Pausengespräch verlief dann in etwa so: Ein Schüler der 8a: "Habt ihr schon Mathe-Ex geschrieben?" Ein Schüler der 8b: "Ja." Der Schüler der 8a: "Und, schon raus?" Der Schüler der 8b (gequält): "Jaaaa." Ein anderer Schüler der 8a: "Was hast´n?" Der Schüler der 8b: "Fünf." Schüler der 8a, sich an einige beisamen stehende Schüler der 8b richtend: "Bei wem habt ihr?" Schüler der 8b: "Frau Hoffmann." Schüler der 8a unisono: "Die geile Drecksau!" Ja, so war das damals. Und unter den Lehrern wird es auch nicht anders gewesen sein. Behaupte ich jetzt mal. Sie machte es uns aber auch nicht leicht. War sie auch im Winter schon immer sehr elegant in schicke Kostüme und Hosenanzüge gekleidet, überforderte sie unseren männlichen Hormonhaushalt zu warmen Spätfrühlings-, Sommer- und Frühherbstzeiten, indem sie ihre Garderobe um teilweise sehr luftige Kleider oder zu einer eng anliegenden Jeans ebenso eng anliegende Tops erweiterte. Wir, die Zwölf- bis 18-Jährigen, litten an diesen Tagen während der Mathestunden und, wenn wir Pech (oder das Glück?) hatten, Frau Hoffmann ("die geile Drecksau") auch mal außerhalb dieser zu begegnen, durchweg an einer Art Verkrampfung der unteren Gliedmasse, die sich dadurch äußerte, dass man im Unterricht nur gekrümmt ...
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