1. Erben und Erben lassen 01


    Datum: 15.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    seinen Aston Martin brauchte und seine Rolex. „Sandy, da ist noch etwas. Neben dem medizinischen Bericht liegt eine von Karl unterschriebene Änderung seines Testaments." „Was?" „Es ist nur eine Seite. Er hinterlässt Dir die Villa und das Penthouse. Den Rest bekommt Topsi. Also die gesamte Firma und alle Geldanlagen." Topsi war Karls Geliebte. Weiß der Teufel, warum er neben Sandy eine Geliebte haben musste. Gut, sie war noch jünger, blond, und offenbar ziemlich hemmungslos im Bett. Aber ich glaube, darum ging es Karl gar nicht. Er war einfach der Ansicht, dass ein Mann in seiner Position sich sowas eben gönnt. Irgendwann hat er sie mal „Mein Next Topmodel" genannt und daraus ist „Topsi" geworden. „Oh mein Gott", Sandy ringt um Fassung. „Ben, tu was, das kann er doch nicht machen!" „Er schreibt, Du bekämst mit den Immobilien mehr, als Du je in Deinem Leben selber verdienen könntest. Und leider hätte er soeben erfahren müssen, dass Du für alles andere ja Deinen Reitlehrer hättest." „Dieser Scheißkerl! Was soll das? Er treibt es mit dieser blonden Kuh und will mich wegen Derek enterben? Das kann er doch nicht tun!" Jetzt muss ich erst mal tief durchatmen. Ich mag Sandy sehr, wirklich. Um nichts habe ich Karls so beneidet wie um sie. Und Sandy mag mich auch, das weiß ich. Als ich vor zwei Jahren in die Firma eintrat, Karls persönlicher Referent wurde, lief es zwischen den beiden schon nicht mehr gut. Ich habe mit beiden gesprochen, bevor ich die Stelle bekam, weil ich ganz ...
    offiziell auch für private Termine zuständig war. Ich lernte, dass es vor allem darum ging, beiden genügend Freiraum zu organisieren. Mein Gespräch mit Sandy war sicher das ungewöhnlichste Bewerbungsgespräch, das ich je hatte. Ich gefiel ihr, und sie machte keinen Hehl daraus. Sie musste nur Kleinigkeiten tun, um mich vollkommen zu verwirren, ein kokettes Lächeln hier, eine wie zufällige Berührung dort. Sie spielte mit mir und ich war ihrem Zauber wehrlos ausgeliefert. Ohne zu zögern versprach ich, dass ich genauso für Sie da sein würde wie für Karl. „Mein persönlicher Referent" sagte sie zum Abschied und in der Art, wie sie „persönlich" sagte, lag eine Sinnlichkeit, die viel zu versprechen schien. Aber auch wenn wir gut miteinander auskamen, ich Karls Abendtermine gern nach ihren Plänen richtete, auch wenn sie mich weiterhin ansah, wie man ein appetitlich angerichtetes Buffet ansieht und sie ihre Magie spielen ließ, um sich zu meiner wahren Chefin zu machen -- es lief nichts zwischen uns. Einmal beklagte sie sich, Karl lasse sie zu viel allein. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern, bereit, sie an meine Brust zu drücken, aber sie wehrte ab: „Ben, bitte." Ohne weiteren Kommentar ließ sie mich stehen und zog davon, und wieder einmal konnte ich ihr nur nachsehen, wie sie auf hohen Absätzen entschwand, die Beine scheinbar unendlich, der unverschämte Po in perfekter Bewegung, das Haar federnd ... Und dann Derek. Ausgerechnet ihr Reitlehrer. Wie banal. Ich gebe zu, ich war schwer ...
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