1. Königin


    Datum: 28.08.2018, Kategorien: 1 auf 1,

    einen frühen Rückflug hatten, gingen zurück ins Hotel. Andere verabredeten sich in Discos. Eine kleine Gruppe von 5 Kollegen und meiner Wenigkeit nahm die U-Bahn zur Stadtmitte und schlug in einem Classic Rock Café auf. Es war voll und laut, aber wir bekamen noch einen Stehtisch, nicht weit von der Tanzfläche entfernt. An Reden war kaum zu denken, weil man sich anschreien musste, und so orientierten wir uns auch hier schnell zur Tanzfläche. Neben Paul war noch unsere Auszubildende dabei, ein etwas naives und eher ruhiges Mädchen, das nun aber doch kräftig mittanzte. Die anderen 3 Jungs waren schon ziemlich angedudelt und versuchten immer wieder, Körperkontakt zu uns aufzunehmen. Ich ließ es zu, solange es sich in Grenzen hielt. Meine Stimmung war gut, ich fühlte mich warm vom Tanzen, die Musik passte und die Gruppe bestand aus Menschen, die ich mochte. Gegen 1 Uhr zog Paul seine Jacke an. "Du gehst?" fragte ich ihn. "Ja, ich werde mich mal aufmachen Richtung Hotel". Er hatte sich dicht neben mich gestellt und sein Mund befand sich direkt neben meinem Ohr, damit ich ihn überhaupt verstehen konnte. Zum ersten Mal, seit wir zusammen arbeiteten, fasste ich ihn kurz an. Dieser Gedanke schoß mir so schnell durch den Kopf, wie ich den Arm um ihn gelegt hatte. Eine vertrauliche Geste zu einem Menschen, den ich mochte, aber zu dem es noch nie einen Körperkontakt gegeben hatte. Hatte ich ihm jemals auch nur die Hand gegeben? Ich konnte mich nicht erinnern. Ich nickte und er ...
    verschwand in der Menge. Ich war irritiert. Dieser kurze Moment hatte mich aus der Fassung gebracht. Ich spürte meine Hand auf seinem Rücken, seinen Mund an meinem Ohr. Durch all' den Bier- und Schweißgeruch der anderen Gäste konnte ich seinen Duft in der Nase spüren. Mein Körper fühlte sich elektrisch an, völlig unter Spannung stehend. Was war los mit mir? Wie mechanisch ging ich auf die Toilette. Als ich die Hose herunterzog bemerkte ich die Gänsehaut auf meinen Oberschenkeln. Ich strich mir selbst über die nackte Haut und konnte eine nie gefühlte Erregung spüren. Noch während des Pinkelns glitt meine Hand in meinen Schoß, aber die Erregung fand sich höher. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Niemand bemerkte, wie ich meine Jacke holte und das Lokal verließ. Der nächste Taxistand war nicht weit weg, aber leer. Erst als ich dort ankam sah ich Paul, der seitlich an einen Baum angelehnt stand und offenbar auch wartete. "Hast Du auch genug?" Er lächelte mich an und ging einen Schritt um den Baum herum auf mich zu. Was sollte ich antworten? Am besten nichts. "Taxis sind im Moment alle gut unterwegs, was? Hast Du angerufen oder denkst Du, es kommt sowieso gleich eines?" Spürte er dieses seltsame Flattern in meiner Stimme oder bildete ich mir das nur ein? "Wird gleich eines kommen". Paul war einer unserer Vertriebler. Aber er entsprach überhaupt nicht dem klassischen Klischee. Weder sprach er endlos, noch glänzte er durch inhaltsloses, aalglattes Gelaber. Ich hatte mich schon oft lange mit ...
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