1. Caros Lektion


    Datum: 19.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    sich nicht eingestehen. Sie wollte einfach nur einen Mann fürs Leben finden, ihr Studium abschließen, Karriere machen, zwei oder drei Kinder groß ziehen und eine gute Ehefrau sein. War das zuviel verlangt? Sie war wohl nicht gut genug für die Männer, in die sie sich verliebte. Aber die Männer hatten auch einfach keine Geduld mit ihr, wie soll sie sich denn in wenigen Wochen auf den Partner einstellen? Sie wollte nicht wahrhaben, dass die Männer gar kein Interesse an einer „richtigen" Partnerschaft hatten. Nein, sie konnte das nicht glauben, die Typen müssen doch wissen, was sie ihr damit antun. Oder waren es wirklich nur schwanzgesteuerte Trottel, die sich mit so vielen „Weibchen" wie möglich paaren wollten – natürlich, ohne sich dabei fortzupflanzen? Diese Gefühlskrüppel glauben wohl, alles machen zu können, nur weil sie einen Schwanz haben – einen Rammbock, der ihnen die Bahn frei räumt. Nein, sie wollte nicht glauben, was ihr Verstand da hervorbrachte. Selbst wenn SIE einen Schwanz hätte, sie würde dennoch rücksichtsvoll mit ihren Mitmenschen umgehen. *** Li schlief noch, sie konnte fast immer ausschlafen. Babsi beneidete die Asiatin um ihren Kursplan. Verschlafen tappste sie in die Küche, setzte wie ferngesteuert Kaffee auf und schleppte sich dann Richtung Badezimmer. Es war abgeschlossen, mürrisch fragte sie: "Caro, bist du da drin?" Schweigen Babsi rüttelte an der Tür und bekam Antwort: "Ja, aber es geht gerade nicht." Für die Medizinstudentin gab es nichts ...
    Schlimmeres, als eine Störung der allmorgendlichen Routine. Sie trottete wieder in die Küche und starrte die Kaffeemaschine an, in der Hoffnung, bald einen Koffeinschub zu erhalten. Nachdem sie ihren Kaffee getrunken hatte, war das Badezimmer immer noch abgeschlossen. Babsi sah jetzt ihren Tagesablauf in Gefahr: "Hey, Caro, kein gesunder Mensch sitzt so lange auf dem Klo. Und wenn du dir nur die Zähne putzt, kannst du mich doch wenigstens in die Dusche lassen." Ihr Flehen brachte eine weitere Absage von Caro hervor: "Es geht JETZT nicht!" Genervt zog sich Babsi in ihrem Zimmer um, mit der festen Gewissheit, sich zum Duschen wieder ausziehen zu müssen. So weit es ging, machte sie sich ohne Bad für den Tag zurecht, aber ohne Zähneputzen wollte sie nicht aus dem Haus. Das Bad war immer noch abgeschlossen. Babsi platzte der Kragen: "Hey, Caro, kann ja sein, dass du dich scheiße fühlst, aber das ist kein Grund, das Bad der WG zu belagern. Ich muss in 10 Minuten los und will mir einfach nur die Zähne putzen." Einige Momente tat sich nichts, dann hörte sie den Schließmechanismus aufspringen. Caro saß auf der Toilette, deren Deckel jedoch heruntergeklappt war. Sie hatte ein großes Badetuch um sich geschlungen und war mit Ausnahme des Kopfes gänzlich eingehüllt. Mit verheulten Augen und strähnigem Haar blickte sie Babsi ängstlich an. Wie ein Hundebaby blickte sie mit den verquollenen Augen auf ihre Mitbewohnerin. Schlagartig schwand Babsis Wut und wich einem fürsorglichen Mitgefühl. Sie umarmte ...
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