1. Anna macht Ferien


    Datum: 30.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    braunes Haar, das durch die Sonne einige deutliche helle Strähnen bekommen hatte und schnalzte zufrieden. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so begehrenswert gefühlt. Schade nur, dass in diesem wirklich schnuckeligen Hotel so gar niemand den Urlaub verbrachte, mit dem sich ein kleiner Flirt auch nur ansatzweise gelohnt hätte. Außer Anna gab es noch eine Familie mit Sohn und Tochter, zwei betagte britische Pärchen und die kleine italienische Frauengruppe, die Anna für sich selbst als "Katholische Witwenvereinigung Pietra Ligure" eingeordnet hatte. Einige wenige weitere Gäste kamen und gingen, ohne dass Anna bewusst von ihnen Notiz genommen hätte. Sie rückte sich ihre Sonnenbrille zurecht und setzte ihre Lektüre fort, die von der Selbstverwirklichung einer entehrten süddeutschen Adligen im Hochmittelalter handelte. Doch schon nach wenigen Sätzen wurde sie von den ersten anrückenden Sonnenhungrigen wieder abgelenkt und lugte über den Rand ihrer Brille - Anna war schon immer neugierig gewesen und beobachtete gerne. Im Gänsemarsch hielt die glückliche Familie Einzug. Der Vater mit zurückweichendem Haaransatz und einem kleinen, kugelrunden Bäuchlein voran, bepackt wie ein Lastesel mit allem, was man für einen Tag am Strand nur brauchen kann. Dahinter seine rosige Frau mit wallendem bunten Kleid und großem Sonnenhut, ebenfalls bepackt. Die wenigen Worte, die Anna mit ihnen bei diversen Begegnungen gewechselt hatte, waren ausnahmslos freundlich, ja herzlich gewesen. Dahinter ...
    schlug ihre reizende, vielleicht elfjährige Tochter ein Rad nach dem anderen, so dass ihr ihre schwarzen Zöpfe um die Ohren flogen. Wieder dahinter trottete, mit einigem Abstand, der Sohn. Er war Anna bisher nur aus den Augenwinkeln aufgefallen. Möglicherweise gerade achtzehn, hatte er ein Buch unter den Arm geklemmt. Anna vermutete, dass er sich auf sein Abitur vorbereitete. Zum ersten Mal nahm sie ihn etwas genauer in Augenschein. Er versuchte, sich einen möglichst gelangweilten Anschein zu geben. Gerade so, als gehöre er nicht zum Rest der Truppe. Hoch aufgeschossen und sehr schlank, war an ihm nicht das kleinste bisschen Babyspeck mehr zu sehen. Die Konturen seiner glatten Muskeln zeichneten sich an seinem ganzen Körper unter seiner makellosen Haut ab. Sein hübsches Köpfchen war von dichten schwarzen Locken gekrönt, und nun fielen ihr auch seine vollen Lippen auf, die seiner Erscheinung bei aller Herbheit etwas sehr Sanftes verliehen. "Noch ein paar Jahre auf die Weide, dann werden dir die Frauen reihenweise hinterher hecheln, mein Kleiner. Bis dahin hast du mein vollstes Mitgefühl", dachte Anna vergnügt. Ihre Gedanken schweiften zurück in ihre eigene Jugend, zu den Urlauben mit ihren Eltern. Was für eine aufwühlende Zeit. Sie waren in Griechenland gewesen, als Anna vierzehn war und vor lauter Hormonen gar nicht wusste, wo ihr der Kopf stand. Alles an ihr blühte, drängte, quoll - und sie musste brav ihren Eltern hinterher tappen. Wie erwachsen hatte sie sich gefühlt, als sie ...
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