1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    mit ihrer Eleganz und Grazie, die nur eine reifere Frau haben kann. Ilona, mit ihrer schlichten, klar geschnitten Schönheit, und Charlotte mit ihrer jugendlich-mystischen Ausstrahlung, die mich komplett in ihren Bann zog. Irgendwann in dieser Nacht trugen mich meine Tagträume in mein Schlafzimmer. Als ich um sieben durch die schrille Zeitansage und den Gong, der den Frühnachrichten vorausgeht, durch meinen Radiowecker, aus dem Schlaf gerissen wurde, sah ich Charlottes Bild vor meinen Augen verschwinden. Ich stürzte aufgeschreckt aus dem Bett, gerade so, als ob ich, dem Traumbild den Fluchtweg abschneiden und es in meinen vier Wänden zurückhalten wollte. Ich stand da, noch immer in der Hose des Vortages, und stoppe mein Vorhaben, da ich in diesem Moment begriff, dass ich geträumt hatte. Ich musste das Radio abschalten, konnte heute Morgen nicht die Nachrichten der Welt ertragen. Die, die ich hätte hören wollen, kämen nicht über diesen Sender, das war mir schnell klar geworden und nach allen anderen stand mir heute nicht der Sinn. Über meine Wohnküche, in der ich die Kaffeemaschine in Gang setzte, ging ich ins Bad. Eiskalt Duschen war mir ein Gräuel, aber heute Morgen musste es sein. Ich fühlte mich übernächtigt, aber fit, war müde im Körper aber hellwach im Kopf. Die Bilder des Vortages waren präsent, als ob sie erst drei Minuten alt wären. Mit einiger Überwindung schob ich den Hahn der Dusche nach rechts und drückte ihn unsanft nach oben. Mir kam Ilonas Schalttechnik bei ...
    Einlegen des ersten Gangs in den Sinn. Wie eine aufgescheuchte Fliege sprang ich unter den ersten kalten Tropfen ans andere Ende der Duschwanne. Im zweiten Anlauf versuchte ich, mich dann langsam unter den kalten Strahl des Duschkopfes zu schieben. "Grrr.., drr ..., ah ...", dann war's geschafft. Jetzt noch warm nach duschen, das Duschgel zum Einsatz bringen und dann die Kaffeemaschine in Bewegung setzten. Der Tag hatte begonnen, würde unweigerlich seinen Lauf nehmen. Auf dem Balkontisch wartete geduldig die Salami vom Vorabend. Hatte ich nichts mehr gegessen? Ich hatte auch jetzt keinen Hunger. Der Ordnung halber stellte ich den Teller einfach in den Kühlschrank. Meine überdimensionale Kaffeetasse begleitete mich auf den Balkonstuhl. Ich nahm Schluckweisen den schwarzen Kaffee zu mir. Wach werden in Ruhe, ohne immer auf die Uhr zu sehen, ob die Zeit noch für eine weitere Tasse ausreicht, das war immer mein Traum gewesen. Ich brühte die zweite Tasse auf und sah schon wieder auf die Uhr. Es war Zeit sich anzuziehen, die Tasche für die Arbeit zu richten und sich unausweichlich mit dem Abmarsch ins Büro auseinanderzusetzen. Beim Überstreifen der Hose lud ich den Tascheninhalt der Alten gerne eins zu eins in die Neue um. Als das Portemonnaie dran war, kam mir Susis Visitenkarte in den Sinn. Ich hatte sie gestern einfach weggesteckt, ohne einen Blick darauf zu werfen. Ich entnahm die, in einen leichten Gelbton gehaltene Karte und las: Dr. Susanne von Ollmann, Historikerin. Die Adresse ...
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