1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    war mir ja schon bekannt. Der Nachnahme schien mir geläufig, aber wohin zuordnen. Ich hatte ihn schon gehört wusste aber nicht wo. Was tat eine Historikerin? Ging auch sie in ein Büro, um sich dort mit der Geschichte zu befassen? Sicher nicht. Nach der dritten Kaffeeschale war es acht. Wollte ich, wie immer, pünktlich an meinem Schreibtisch sitzen, war es höchste Zeit zu gehen. Ein Blick in den blauen Himmel verriet mir, dass heute nicht mit Regen zu rechnen war. Ich ließ die Balkontüre einen breiten Spalt offen und ging zur Haltestelle. Beim Betreten der Geschäftsräume verwende ich die Hintertüre. Das hatte ich mir montags so angewöhnt, um den lästigen Fragen nach den Erlebnissen des Wochenendes zu entgehen, die unsere Empfangsdame jedem, am Tag danach stellt. Ich umging damit die Auskunft an sie und gleichzeitig auch die Aufnahme dieser Informationen in das Wochengespräch des Betriebs. Im Büro angekommen startete ich meinen Computer, legte meine Tasche an den, dafür vorgesehen Platz in der untersten Schublade und setzte mich zuerst in Richtung Küche in Bewegung. Der Kaffee, den man sich hier kostenlos zubereiten konnte, war der mieseste der ganzen Stadt, aber gerade diese Abscheu, die er erzeugte, gab mir den letzten Kick, wach zu werden. Zurück an meinem Arbeitsplatz setzte ich die Tasse auf eine alte Ansichtskarte aus Griechenland. Diesen Untersetzer verwende ich schon viele Jahre lang. Das Foto der ägäischen Insel hat darunter sehr gelitten. Da erzeugt mein Telefon ...
    seinen typischen gedehnten Dreiklang, der ankündigt, dass es sich um ein internes Gespräch handelt. "Ja?", melde ich mich kurz. "Hallo Johann, du bist schon da?", dröhnte mir die etwas hohe Stimme der Rezeptionistin ins linke Ohr. "Ich hab' dich gar nicht kommen sehen!", und ohne Luft zu holen, fuhr sie fort: "Wie war das Wochenende?" "Wie immer Andrea: Nichts Neues, wenn es mal was gibt, bist du die Erste, die es erfährt." Mit diesem Standardsatz hoffte ich immer wieder, ihren lästigen Fragen für längere Zeit zu entkommen. Das war bisher allerdings nicht besonders erfolgreich gewesen. Eine andere Reaktion auf ihre unbefriedigte Neugier war mir bisher jedoch nicht eingefallen. "Na, ja!", ließ sie hörbar enttäuscht wissen",von dir erfahre ich ja nie was. Du bist eine besonders harte Nuss." Buh, das hatte wieder gesessen, ich hasste diese Person innerlich so sehr, dass ich es bisweilen in Betracht zog, mir eine neue Arbeitsstelle zu suchen, nur, um ihr aus dem Weg gehen zu können. Da mir die Aussicht, dass diese Position, in irgendeiner Firma, mit einer anderen Charaktere besetzt sein könnte, zu gering schienen, beschloss ich immer wieder zu bleiben und den Montag durchzustehen. Der Vormittag raste an mir vorbei. Die üblichen Arbeiten, das Erledigen von Anfragen, das Bearbeiten der Bestellungen, die mit der Wochenendpost eintrafen und die immer häufiger anfallende Mailpost per Internet, hatten mich so sehr in Beschlag genommen, dass ich kaum realisierte, wie die erste Hälfte des ...
«12...282930...251»