1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Weg hierher zurück?" Sie zog eine Schnute und hob die rechte Hand drohend, als ob sie nach mir schlagen wollte. "Lass' es gut sein", ich klopfte ihr auf die Schulter",ich werde bis zur nächsten Haltestelle zu Fuß gehen, und dann eine Straßenbahn nehmen. Der kleine Spaziergang wird mir guttun." "Tschüss", sagte Ilona in ihrer knappen Art, presste mir einen Kuss auf die Wange und ließ sich wieder auf ihrem Stuhl nieder. Charlotte kam auf mich zu umschlang mich und küsste mich heftig auf den Mund. Mich fröstelte trotz des lauen Sommerwetters dabei so, dass sie kurz bemerkte: "Brauchst keine Furcht zu haben, ich fresse dich nicht auf." Susi zeigte mir an, dass sie mich noch ins Haus begleiten wolle, bevor ich gehe. Ich folgte ihr ins Erkerzimmer. Aus der Schublade einer kleinen Anrichte zog sie eine Visitenkarte hervor und gab mir diese in die Hand. "Da ist meine Telefonnummer, wenn du willst, kannst du dich jederzeit melden." Ich griff in meine Gesäßtasche, um ihr aus meinem Portemonnaie ebenfalls eine Karte zu geben. Wie zuvor bei Charlotte bat ich auch sie um einen Schreiber, damit ich die Geschäftsnummer mit meiner privaten ergänzen konnte. "Am kommenden Donnerstag ist Feiertag. Würdest du uns die Freude machen, uns zu besuchen?" Mir blieb beinahe das Herz stehen. "Ja, gerne", nahm ich ohne Nachdenken an. "Es wäre schön, wenn du um 14 Uhr hier sein könntest, oder ist dir das zu früh?" "Passt mir bestens, ich werde da sein", drängte es mich, ihr zu versichern, und mein Herz ...
    begann so laut zu schlagen, dass ich befürchtete, sie könnte es hören. Von ihren hohen Absätzen herunter gab sie mir einen Kuss auf die Stirn, drückte mir die Hand und wir gingen durch die Eingangshalle zur Haustüre. "Bis bald", sagte ich halblaut und ging in Richtung Gartentor. Ein leichter Hauch trug mich den Weg entlang. Links saßen Ilona und Charlotte unter der Linde und winkten mir zu. Ich erwiderte und verließ das Anwesen wie im Rausch. Zurück auf der Straße begann ich, zu springen und zu hüpfen, rannte, blieb stehen, drehte mich im Kreis und rief laut vor mich hin. "Toll, toll, toll." Jetzt war es mir egal, wenn irgendwelche Fremden mich für verrückt hielten. Vielleicht war ich es inzwischen auch geworden. Mein Puls raste auf Hochtouren, nicht schmerzend, sondern im Glücksgefühl des Momentes. Nicht ich war es, der die Straße entlang ging, die Straße floss unter mir. Ich wurde der nächsten Haltestelle entgegen getragen von einer Macht, die mich in Schwingung versetzte. Wildfremde Menschen erhielten einen freundlichen Gruß von mir, wenn sie mir begegneten. Ich, der meist mit gesenktem Haupt durch die Straßen ging, um niemanden zu sehen, keinem begegnen, zu müssen, hatte den aufrechten Gang soeben erfunden. Mein Blick war offen, saugte förmlich an den Bildern, die sich am Weg auftaten, ließ sie in mich eindringen, mich durchströmen. Selbst als ich die Bank an der Haltestelle erreichte, war es einerlei, ob nun eine Straßenbahn, ein Bus oder sogar ein Flugzeug kommen würde. ...
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