1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    bekomme Lust mich zu bewegen. Wie von selbst breiten sich meine Arme aus, ich beginne, mich zu drehen, den Blick immer noch nach oben gerichtet, in das Dickicht des Laubbaums. Ich glaube, ein ziehendes Summen zu hören, das mich, vom Baum kommend, erfasst und meine Drehung beschleunigt. Mir wird schwindlig, ich senke meinen Kopf, um wieder die Kontrolle über mich zu bekommen. Erst jetzt stelle ich fest, dass die drei Frauen mir aufmerksam zusehen. Ich werde verlegen, geniere mich. 'Ein Mann lässt sich doch nicht so gehen', dröhnt es aus meinem Hinterkopf. 'Du blamierst dich. Was sollen die von Dir denken?' Ich werde langsamer und suche nach einem Übergang oder Abgang von dieser Szene, der mir aus meiner Verlegenheit hilft. Meine Arme sinken nach unten. Ich stehe wieder still und, als ob es so sein müsse, dem Tisch, den Frauen zugewandt. Aus Verlegenheit zucke ich mit den Achseln, versuche mein Lächeln der Komik der Situation anzupassen und setze zu einem Schritt in die andere Richtung an. Ich gehe, vermute dabei den Blick der Drei im Rücken. Es ist mir unangenehm, beobachtet zu sein. Erst als ich beim Weitergehen den breiten Stamm des Baums zwischen mir und den Frauen glaube, kann ich wieder entspannt gehen. Dieser Garten erinnerte mich an den Park eines kleinen Schlosses in der Nähe meines Heimatdorfes. Dort waren wir als Kinder oft über die Mauer gestiegen, wenn wir wussten, dass der Gärtner in die Stadt gegangen war. Dann hatten wir diesen verbotenen Park einige Stunden ...
    für uns, konnten Räuber und Gendarm spielen. Vor dem Hintergrund, vom zurückkommenden Gärtner erwischt zu werden, war dieses Spiel in dieser Umgebung immer besonders reizvoll und realistisch gewesen. Kam er dann tatsächlich, so ließ er seinen kläffenden Schäferhund frei und wir rannten davon, um unsere Haut zu retten. Genauso war mir jetzt zumute. Anstelle des Gärtners hatten mich die Drei beim Spielen erwischt. Verlegen, wie ich war, suchte ich nach der rettenden Mauer, über die ich mich verdrücken könnte. Zwischen einem weit ausladenden Rosenspalier fand ich eine Gartenlaube. Dunkelgrün, mit diagonal gekreuzten Latten als Fensterersatz. Das kleine sechseckige Holzbauwerk wurde gekrönt von einem, nach oben spitz zulaufenden Dach, das sich wie ein türkischer Hut über den Innenraum legt. Oft gebraucht schien dieses Kleinod nicht zu sein. Durch die offene Seite sah ich im Inneren Liegestühle und Gartengeräte stehen. Die Bank entlang der fünf geschlossenen Abschnitte der Innenwand lud mich ein. Ich kam dieser Einladung gerne nach. Da saß ich, gerettet vor der Peinlichkeit von eben. Wie konnte das geschehen. Wie war es möglich, dass ich, innerhalb eines Nachmittags, meine ganze, Zurückhaltung aufgeben, meinen Bedürfnissen nachgeben, und einfach, zu tanzen begann. Bisher gab es immer einen guten Grund, nicht auf eine Tanzfläche zu gehen, mich nicht ungeniert vor anderen zu bewegen. Selbst in jungen Jahren gab es einen Grund nicht in die Tanzschule zu gehen. Dieses alberne Rumgehopse ...
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