1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Hilfe kam zu spät. Hat er dir nichts gesagt?" "Nein." Ich überlegte noch einmal. "Nein, wir haben Pläne geschmiedet, was wir heute noch tun würden. Wir wollten zwei neue Figuren machen und unser Stück noch weiter ausbauen." "Hat er mit dir über seine Eltern gesprochen?" Bei dieser Frage klicke es bei mir. Robert hatte immer Angst gehabt, dass eine Eltern sich trennen würden. Oft hat er mir erzählt, dass er sich dann umbringen würde, aber ich hielt das für eine Drohung, die er nie wahr machen würde. Wir hatten anschießend auch immer wieder darüber Witze gemacht. "Sie wollten sich scheiden lassen", sagte ich zu meinem Vater. Er nickte. "Herr Maier hat angerufen, du musst diese Woche nicht mehr zur Schule. Es ist sicher gut, wenn du zu Hause bleibst." "Warum?", wollte ich wissen. "Dann kannst du dummen Fragen der Anderen aus dem Weg gehen." War seine Antwort, die mich zwar nicht zufriedenstellte, ich wusste aber, dass ein weiteres Nachfragen bei meinem Vater nichts half. Meine Mutter verbot mir sogar das Haus in den kommenden Tagen zu verlassen. Ich erfuhr nur, dass Robert sich wirklich selbst das Leben genommen hatte. Man könne das mit Sicherheit sagen, da er einen Abschiedsbrief hinterlassen habe. Meine Mutter erlaubte mir nicht einmal, zum Begräbnis zu gehen. Ich schlich mich an diesem Tag heimlich aus dem Haus. Als ich jedoch am Kirchplatz die gesamte Schuljugend sah, drehte ich aus Angst, von einem verpfiffen zu werden, um und ging wieder nach Hause. Lange Tage und Wochen ...
    ging ich immer wieder zum Birnbaum, sah in unserem Bohnenstangen Haus nach, ob Robert nicht doch noch, ein Zeichen für mich hinterlegt hatte. Ich weiß nicht warum, aber irgendwann hatte ich aufgegeben zu fragen. "Warum weinst du?", Charlotte stand in der Tür und blickte verwundert zu mir rüber. Leicht schluchzend versuchte ich ihr, kurz die Geschichte an der ich gerade hing zu erklären. "Ich kenne das Geschehen", sagte sie, "das ist passiert, kurz bevor wir zum zweiten Mal bei euch die Ferien verbracht haben. Ich kann mich noch schwach daran erinnern, dass ich von dir mehr dazu wissen wollte. Die Erwachsenen hatten darüber gesprochen und ich konnte nicht alles verstehen, was sie besprachen. Aber immer wenn ich bei dir nachfragte, bist du davongelaufen, hast dich in deinem Baumhaus verkrochen und die Türe zugemacht. Dann hab ich nicht mehr gefragt, damit du nicht wieder davon springst." Sie griff in meine Nachtischschublade und zog ein Taschentuch heraus. Neben mir sitzend begann, sie meine Tränen, zu trocknen, tupfte vorsichtig um meine Augen. Dieser wortlose Dienst gab mir innere Ruhe. "Ich glaube, ich habe heute zum ersten Mal um ihn geweint. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das schon einmal zugelassen habe." Sie sah mir in die Augen, tupfte weiter Tränen ab und nickte nur. Die Tatsache, dass sie jetzt nicht versuchte mich zu trösten, sondern einfach nur da war, erschien mir wertvoller, als wenn sie versucht hätte, mit mir darüber zu reden. Ich zog sie an meine Brust ...
«12...211212213...251»