1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    vor allem um die Kulissen und die Requisiten zu kümmern. Oft zogen wir den knarrenden Karren auf eine Anhöhe hinter seinem Elternhaus und besprachen Stücke, die wir noch spielen wollten wie auch die Ausstattung, die wir dafür benötigten. Es war eine wundervolle Zeit gewesen. Wir beide waren wie Einer, der zwei Seiten in sich vereinte. Unsere Gedankengänge und Wünsche konnten sich gegenseitig befruchten, anregen und führten immer zu einem gemeinsamen neuen Theaterstück, das wir bald aufführen würden. Mit Robert war es unmöglich, Streit zu bekommen. Er und ich, das war eine unzertrennbare Einheit. Eines Morgens, als ich den Pausenhof der Schule erreichte, war Robert nicht da. Eigenartig kamen mir die kleinen Grüppchen vor, in denen die älteren Schüler zusammenstanden. War sonst wildes Treiben vor der Schule, an diesem Tag war es still. Ich wollte gerade auf eine Gruppe seiner Klassenkameraden zugehen, als im großen Hauptportal des Schulhauses mein Klassenlehrer erschien. Er rief mich und deutete mir an, dass ich zu ihm kommen sollte. Ahnungslos stieg ich die fünf Stufen empor. Herr Maier legte still seine Hand auf meine Schulter und zog mich durch die Türe mit in das Gebäude. Ich wusste nicht, was los war. Ausgefressen hatte ich nichts, da war ich mir sicher, die letzte Klassenarbeit hatten wir schon zurückbekommen, sie war nicht so schlecht, dass dies der Grund für sein eigenartiges Verhalten hätte sein könnten. Wortlos schob er mich neben sich her und führte mich ins ...
    Lehrerzimmer. Im Nebenraum, in dem die großen Landkarten und anderes Material gelagert wurden bat er mich, an einem kleinen Tisch Platz zu nehmen, und verließ selbst den Raum gleich wieder. Ich saß zwischen all den Leinenrollen und Schränken mit den Arbeitsmaterialien der Schule und erwartete eine Katastrophe. So abgesondert von der Welt, konnte mir nur eine Solche verkündet werden. Herr Maier kam wieder, brachte den Pfarrer des Ortes mit und ich versuchte, mich sofort an alle meine Sünden zu erinnern. Die beiden nahmen Platz und sahen mich an. Ich bin in diesem Moment sicherlich um fünf Zentimeter geschrumpft, wäre überhaupt am liebsten in dem gewachsten Parkettboden versunken. Es brauchte einige Zeit, bis der Pfarrer begann zu sprechen. "Wir müssen mit dir reden", hob er an und faltete dabei seine Hände, die er mit den Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. "Weißt du schon, was mit Robert passiert ist?", fragte er mich und seine Mine kündigte nichts Einfaches an. Ich schüttelte nur den Kopf. "Er hat uns verlassen, ist von uns gegangen." Ich konnte sehen, dass es ihm nicht leicht fiel, mit mir darüber zu sprechen. "Wohin, Robert würde nicht weggehen, ohne mir zu sagen, wohin er geht", stellte ich fest. "Er ist zu unserem Schöpfer heimgekehrt." Versuchte er, weiter auszuführen, aber ich verstand nicht, was er meinte. Herr Maier legte seine Hand wieder auf meine Schulter. Er blickte mir in die Augen und sprach gedämpft und ruhig. Ich konnte sehen, dass sich in seinen Augenwinkeln Wasser ...
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