1. Fast, aber nur fast


    Datum: 11.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    nicht so sicher sein." Guntram war sichtlich betroffen von meiner negativen Antwort, und ich streichelte ihn tröstend. Um meine Lage zu wechseln, drehte ich mich auf die andere Seite, und beim Einschlafen spürte ich, wie Guntram mich noch einmal ganz zart von hinten nahm. Wie verschliefen völlig und wachten erst gegen halb zehn Uhr auf. Wir verzichteten auf den eigentlich geplanten Morgenfick, zogen uns schnell an, und erst dabei sah einer von uns aus dem Fenster: Es hatte in der Nacht noch einmal geschneit, und die wenig befahrene Straße vor dem Kro war kaum auszumachen -- es war noch keine Autospur zu sehen. Wir zogen uns in Windeseile an, Guntram verstaute die Sachen in seiner Reisetasche, wir frühstückten in weniger Eile, denn die Wirtin hatte viele Herrlichkeiten aufgetischt, und als wir losfahren wollten, waren doch schon einige Spuren im Schnee, außerdem war die Straße mit Leitpfosten ausgestattet. Je mehr wir uns "zivilisierten" Gegenden näherten, desto mehr war die Straße abgefahren, und ab der Hjerpstedter Kirche, die wir ja vor einer Woche besucht hatten, fuhren wir auch schon auf dem Asphalt. Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen taten ein Übriges. Guntram hatte aber keine sonderliche Eile, und so fuhr er nicht nach Flensburg rüber zur Autobahn, sondern blieb -- wie er sagte, mir zuliebe -- auf der Westküstenstraße. Wir redeten nicht mehr über so heikle Dinge wie Heiratsanträge, und ich hielt die Sache für erledigt. Das war sie auch im Großen und Ganzen. Zwar ...
    besuchte mich Guntram noch ein paarmal in der Sauna und fragte dabei vorsichtig, ob ich es mir vielleicht doch anders überlegt hätte. Ich antwortete ihm regelmäßig, daß ich im Moment nicht an Heirat dächte, und Guntram drängte nicht weiter. Schließlich blieben seine Besuche aus, auch Konrad kam nicht mehr, nachdem er Marya doch zu sich genommen hatte, als sein Scheidungsprozeß aufs Ende zuging. Aber zurück zu jenem denkwürdigen Tag. Zu Hause genoß ich den ersten schulfreien Tag, sah nach den Fortschritten in meiner Wohnung -- sie würde bis Donnerstag fertig werden --, besuchte meine Mutter zum Kaffee, erzählte, soweit es schicklich war, von dem "gestrigen Dänemark-Ausflug mit einem Bekannten", erzählte natürlich nichts von dessen Antrag, obwohl das meine Mutter wahrscheinlich gefreut hätte, blieb auch noch zum Abendessen, denn Marya, die sicher alles -- oder fast alles -- genau würde wissen wollen, war ja erst nach Mitternacht frei. Mit ihr tranken wir unseren gewohnten Schlaftrunk, heute zur Feier des Tages einen echten Cinzano, "Was gibt es denn zu feiern?, fragte Marya. "Daß ich nicht weggeheiratet werde." "Ich versteh nicht --" "Das muß ich dir von Anfang an erzählen -- komm, legen wir uns dazu ins Bett und hängen hier nicht am Tresen rum!" In Windeseile lagen wir nebeneinander in Maryas Zimmer, und ich erzählte: "Wir sind heute weiter raufgefahren, dann waren wir am frühen Nachmittag in Ribe, das ist eine Stadt an der Westküste von Dänemark, und oben auf dem Kirchturm, da sagt ...