1. Aus dem Stand Kap. 04


    Datum: 08.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Instrumentalisten säßen ja in einem recht tiefen Orchestergraben, aber Bayreuth sei immer dafür bekannt gewesen, daß es auch etwas fürs Auge biete. Wenn sie also so nett sein wolle, ihre Garderobe dem Anlaß anzupassen. Man habe gehört und es sei ja bekannt und der Intendant habe sich neulich persönlich überzeugt… Sophia lachte, als sie mir das Telephongespräch referierte. „Glaubst Du tatsächlich, der ist nur wegen mir gekommen? Gesehen habe ich ihn ja auch, allerdings nur von ferne.“ „Gut möglich. Der“ – ich bitte um Verständnis; wiederum keinen Namen hier – „ist dafür bekannt, daß er sich auch umdetails kümmert.“ Es war in der Rückschau eines der letzten offenen, vertraulichen Gespräche, das wir miteinander führten. Ich saß in unserem bequemsten Büffelledersessel, sie stand in der Tür zu ihremboudoir, wie sie es nannte. „Was meinst Du, soll ich meine Arbeitsanzüge mitnehmen? Kriegt man nicht in Bayreuth die Klamotten gestellt?“ „Wüßte ich nicht. Aber mir ist so, als sei Einheitsverkleidung angesagt. Aber das gilt möglicherweise nur für die Herren der Noten. Und wenn er Dich so nett bittet?“ Sophia lachte wieder. „Was meinst Du, Schlauch oder Rücken?“ „Was, die Kleider? Alle beide, würde ich sagen. In Bayreuth wird es anstrengend. Und die Reinigungen der Stadt werden Hochbetrieb haben. Vielleicht solltest Du …“. Ich brach ab. Sophia kam auf mich zu, beugte sich zu mir herab und küßte mich auf die Nase. „Was denn, Schatz?“ „Ich meinte, könntest Du nichtein Mal…“ Sie lächelte ...
    mich an, als wüßte sie genau, was ich fragen wollte, und setzte sich auf meinen Schoß. „Komm schon, Marius. Traust Du Dich nicht?“ Sie schlang mir die Arme um den Hals. „Nicht so richtig,“ murmelte ich und streichelte abwesend ihre Schenkel, „Du bist immer so… bestimmt…“ Sie nagten mit ihren Zähnen zärtlich an meiner Schulter. „Und wenn ich verspreche, ganz lieb zu sein?“ Ich wurde rot. „Ich meine nur, wenn der Dings schon sagt…“ „Ja?“ Sie sah mir in die Augen. Ich schlug den Blick nieder. „Schau, wenn der… Du weißt schon… schon sagt… Was ich meine, ist, Bayreuth ist doch eine einmalige Gelegenheit. Du könntest Dich doch etwas anders… zurechtmachen als sonst.“ Ihre Lippen wanderten über mein Kinn hinab… „Du meinst, ich soll mich schminken, ein anderes Gesicht anziehen?“ … erreichten meinen Adamsapfel, an dem sie kurz verweilten … „Spitzen-BH, Strapse, Strümpfe mit Naht, Ohrringe, Perlenkette, Fußkettchen, alles, was Männer scharf macht?“ … ihre Finger knöpften mein Hemd auf, schoben es zur Seite … „Einen schönen Rücken, der die Herren im Frack hinter mit so entzückt, daß sie genauso spielen, wie ich will?“ … ihre Zunge spielte um meine Brust … „Eine Venus im Orchestergraben, die den armen Thannhäuser nach der Vorstellung aus den Armen seiner Elisabeth entführt?“ Sie biß mich zärtlich in mein Erbschen … Oh Gott! „Was würdest Du eigentlich machen, wenn sich die Blicke, die ich von der männlichen Belegschaft während und nach jeder Vorstellung einheimse, einmal materialisierten?“ ...
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