1. Bettys Boy 12: Bettgeschichten


    Datum: 02.07.2018, Kategorien: BDSM,

    Zitate aus: Leopold von Sacher-Masoch, Venus im Pelz, Aufbau Taschenbuch Verlag 2002 (Originalausgabe: 1869) * „...ihre bloße Brust wogte gegen die meine. Dann vergingen mir die Sinne. - Ich erinnere mich erst wieder auf den Augenblick, wo ich Blut von der Hand tropfen sah und sie apathisch fragte: 'Hast du mich gekratzt?' 'Nein, ich glaube, ich habe dich gebissen.'" Sie unterbrach ihn mit ihrem halb abwesend geäußerten Kommentar: „Sie haben miteinander geschlafen..." „Natürlich haben sie miteinander geschlafen!", wunderte er sich über den leisen Restzweifel, der aus ihrer Bemerkung herauszuhören war. Er übersprang großzügig einige Passagen, die er unpassend fand, und fuhr fort: „Oh! Welche Wollust, wenn ich mich ganz nur von deiner Willkür, deiner Laune, einem Winke deines Fingers abhängig fühle. Und dann - welche Seligkeit, - wenn du einmal gnädig bist, wenn der Sklave die Lippen küssen darf, an den für ihn Tod und Leben hängt!" Sie lachte: „Was für ein Schwulst!" „Vielleicht waren die Menschen im letzten Jahrhundert einfach viel sensibler und viel poetischer, als wir es heute sind...", verteidigte er Severin. Sie runzelte die Stirn: „Tod und Leben -- findest du das poetisch?" Er antwortete nicht und blätterte weiter, fand aber für den Moment nichts weiter Vorlesenswertes. In die Stille hinein fragte er ganz unvermittelt: „Warum schlafen wir eigentlich nicht miteinander?" Sie öffnete die Schublade seiner Kommode, sah die gähnende Leere darin und sagte lapidar: „Schade, ...
    keine Pariser da..." Er war verblüfft: Wie hätte sie reagiert, wenn er die Kondome, die sie ihm zuvor weggenommen hatte, einfach durch Neue ersetzt hätte? Offensichtlich hatte sie zu Recht auf seine Bravheit und auf seinen Gehorsam ihr gegenüber gesetzt. Mit welcher Reaktion auf seine Frage hatte er gerechnet? Dass sie gleich über ihn herfallen oder dass sie ihm eine Ohrfeige verpassen würde? Hätte er vorher darüber nachgedacht, hätte er wohl beides für möglich gehalten. So wie sie nun tatsächlich reagierte hatte, blieb alles weiterhin in einer seltsamen Schwebe: Wollte sie nun mit ihm schlafen oder wollte sie es nicht...? Wollte er denn? - Er war sich selbst nicht ganz sicher. Bettina war ja eine durchaus attraktive, gut gebaute Frau. Er war sich allerdings ihres Charakters nicht ganz sicher: Auch wenn sie sich in letzter Zeit sehr zu ihrem Vorteil verändert hatte, blieb eine gewisse Unnahbarkeit, und es blitzte, wie er fand, immer wieder ein ordentlicher Funke Boshaftigkeit in ihr auf. Ob er es wollte oder nicht: Er verglich sie immer wieder mit ihren einstigen Tennisfreundinnen Susanne und Annette, die er ihr jederzeit vorgezogen hätte. Doch war es nicht gerade dieser leicht diabolische Zug an ihr, der ihn, den allzu braven Jungen, zu Bettina hinzog? Er wusste aber auch, dass da noch etwas anderes war, das ihn einmal mehr davon abhielt, seine ganze Energie dafür aufzuwenden, Sex mit einer Frau zu haben: Er wusste nur zu gut um seine allzu leichte Erregbarkeit. Er hatte ...
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