1. Familiensache


    Datum: 23.06.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    um sie zu küssen. „Auf einen zauberhaften Abend", grinst er, auf eine Art, die wohl charmant sein soll. Meine Gedanken gehören seinem Bruder. Was soll's. „Wir werden uns sicherlich noch lang dran erinnern". kichere ich verstohlen. Und ich behaupte, damit richtig zu liegen. Das Lied über die trügerischen grünen Augen läuft im Radio. Ich verliere dich, ich weiß, dass ich dich verliere. „Aber vielleicht ist es auch besser so", singen wir mit, fast schon wehmütig, so emotional, wie unser Volk eben ist. Vielleicht ist es auch besser so. Ob Darko mich verliert, weiß ich nicht. Schließlich bleibe ich in der Familie. Ich lache in mich hinein, Lügen ist der größte Spaß, den ein Mädchen haben kann, ohne auch nur ein Kleidungsstück abzulegen. Wir singen, lassen die Scheiben runter, ich bin euphorisch. Auf der Mitte des Weges fällt Darko allerdings ein, dass er Hunger hat und auf nüchternen Magen sowieso nicht trinken kann. „Bleib hier stehen", deutet er auf den Eingang eines Dorfes, das uns auf dem Weg liegt. „Ich komm' zu Fuß zum Laden, man muss ja nicht so kopflos Sprit verschwenden." Innerlich springe ich vor Freude und danke Gott, Darkos Magen, der ein Fass ohne Boden ist, und Boris, dass er sogleich neben dem Schild, das besagten Eingang markiert, den Golf parkt. „Wir können ja solange frische Luft schnappen", schlägt er vor. Ja, wir werden jetzt bestimmt fünfzehn Minuten haben, um ungestört die frische Luft zu genießen, zu dem Laden gibt es einiges zu laufen. Und noch nie hat mich ...
    das so sehr gefreut. Darko küsst mich auf die Stirn. „Pass auf, dass ihn hier keiner weg nimmt", witzelt er. Darum werde ich mich selber kümmern. Boris raucht nicht, er wird jetzt keine Zigarette anzünden, stattdessen nimmt er aus dem Handschuhfach einen Schokoriegel und öffnet ihn auf eine Art, dass ich es fast schon als Provokation ansehe. Als die süße Leckerei seine Lippen berührt, erinnert er sich daran, dass er ja eigentlich Gentleman ist. „Möchtest du?", er hält mir den Riegel hin, der gerade noch auf seinen schönen, vollen Lippen war. „Gern", ich beiße hinein, den Blick nicht von ihm abwendend, lecke mir über die Lippen. Darko ist nicht mal mehr ein schwarzer Punkt unter den Straßenlaternen. Ich grabe meine beiden Hände in den kleinen, zarten Rettungsring unter dem ein wenig zu engen T-Shirt, er erschreckt sich, sogar so sehr, dass ihm das Papier der Schokolade aus der Hand fällt. Doch er lässt mit sich machen. „Boris", hauche ich ihm ins Ohr, eine Hand an seiner Gürtelschnalle, die andere in seinem schwarzen Haar, „Möchtest du?" „W-was?", seine sanfte Stimme zittert. Er stellt sich naiv. Ich spüre, wie etwas gegen seine Hose drückt. „Mich." Seine starken Arme ergreifen mich, sie sind wohl der einzige muskulöse Teil seines Körpers, geformt von harter Arbeit auf dem Feld. Noch ist er scheu. Aber ohne Herausforderung wäre es nur halb so spannend. „Ich will dich so sehr", flüstere ich, auch wenn ich sein Ohr nicht einmal erreiche. Die hohen Schuhe sind im Auto geblieben. ...
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