1. Fußpflege


    Datum: 16.06.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Mit dem Gutschein in der Hand wartete ich darauf, dass jemand endlich hinter dem Tresen auftauchen würde. So ein Geschäft zu betreten, fand ich schon komisch genug. Dabei sah das Interieur gar nicht so aus, wie ich mir bisher einen Fußpflegeladen vorgestellt hatte. Beinahe hätte ich die benachbarte Eingangstür benutzt. Da wäre ich in der 'nail design'-Abteilung des gleichen Unternehmens gelandet, wo mich höchstens mal ein kurzer Blick auf die dort in einer Zeitschrift blätternden blonden Fachkraft interessiert haben könnte. Nun aber streiften meine Augen halt durch die Hornhaut-Abteilung, die überraschend unklinisch, stattdessen angenehm aufwendig und mit einem intimen Touch gestaltet war. Endlich hörte ich hinter mir ein sich näherndes Klackern von Schuhabsätzen, ein Vorhang machte 'Ratsch', dann neben mir ein weiches „Guten Morgen, mein Herr". Mit Schwung und vorbereitetem Lächeln drehte ich mich herum, die Begrüßung zu erwidern und, noch bevor ich etwas sagen konnte, hellten sich meine Gesichtszüge noch weiter auf - welch eine Verheißung am frühen Vormittag! Von unterhalb meiner Schulter her strahlte mich ein tiefbrauner Augenaufschlag an, in einem einfach entzückenden Gesicht à la Parisienne. Lippen zwischen Eleganz und Verschwendung lächelten frappant charmant vor sich hin. „Guten Morgen auch ... mein Kompliment - ich meine - Sie haben sich hier ein überzeugendes kleines Paradies eingerichtet, wer würde das vermuten?!" „Danke sehr, und Sie haben offensichtlich einen ...
    Trostpreis bei der Tombola gewonnen? Das freut mich." „Ja, oder eher doch einen Hauptgewinn," stammelte ich im Bann ihres Zaubers -- war sie etwa eine weiße Hexe oder die ewige Jungfrau? „Jedenfalls wäre ich sonst womöglich leider nicht auf die Idee gekommen, Sie zu besuchen." „Na, dann darf ich Sie einfach mal nach nebenan bitten. Sie können es sich dort schon mal auf dem Sessel bequem machen und sich von ihrem Schuhwerk befreien ... ach was, wenn Sie doch das Los gewonnen haben, dann mache ich das heute selber für Sie." Sobald ich hinter dem mir aufgehaltenen Vorhang in das weiche Fauteuil versunken und weit zurück gelehnt wieder meine Augen kreisen ließ, fühlte ich mich angenehm von dieser Atmosphäre wie in einem privaten Boudoir erfasst. Nein, nein, dieser Laden hatte wohl kaum Oma und Opa Hühnerkralle als Klientel im Sinn. ... Und welchen Liebreiz hatte ich da eben gerade entdeckt? Davon behalten hatte ich nur den kurzen Blick in ihre Augen, ich begann zu spekulieren. Sie war zierlich, geschmeidige Bewegungen, eine becircende Stimmlage ... Da kam von hinten das Rascheln eines Kittels herbei, das Schwappen von Wasser in einer Schüssel, das Absteifen von Schuhen über Feinstrümpfe, 'tlok' und 'tokelok' landeten sie auf dem Boden. „So, mein Herr, es kann losgehen. Zuerst bekommen Ihre Füße ein entspannendes Bad, und alles wird schön weich." Ha, damit konnten wohl nur meine Füße gemeint sein; denn ansonsten spannte sich in mir gleich alles zusammen. In meinem wirren Kopf huschte ...
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